Quasi aus dem Nichts sorgten die fünf Griechen im Jahr 2017 mit ihrem Debüt „The Untamed Wilderness“ für ordentlich Furore in der Melodic-Death-Szene. Nun legt die Truppe aus Athen ihr zweites Album vor. Und auch diesem sollten geneigte Genre-Liebhaber durchaus mal einen Durchlauf gönnen. Geboten werden acht ausladend-melodische Tracks, die ausgesprochen stimmungsvoll geraten sind. Auffällig dabei ist, dass alle Songs nicht nur durchaus opulente Laufzeiten besitzen, sondern auch eine ganz besondere Charakteristik entfalten: So erinnern klagende Leadgitarren, ein rasendes Doublebass-Fundament und die schäumenden Growls des Fronters Panos Leakos nicht selten an skandinavisch-nordische Genre-Großtaten. Zum einzigen Knackpunkt könnte allerdings das Thema Bandbreite werden: So sind die meisten Tracks am Ende des Tages dann doch in arg ähnlichem Fahrwasser unterwegs. Das macht Stücke wie den epischen Titeltrack und das stimmungsvolle „Soulriver“ natürlich nicht schlechter, sorgt aber in Verbindung mit den ausgedehnten Spielzeiten der Stücke durchaus für eine gewisse Monotonie. Allerdings: Melo-Fans werden über diese Tatsache womöglich gerne hinwegsehen.
© by Fuze - Ausgabe #101 August/September 2023 und Anton Kostudis