1959 wurde die Figur des kleinen gewitzten Galliers Asterix geboren, der inzwischen in 36 Bänden den Römern im Jahr 50 v. Chr. in Gallien zusammen mit seinem dicken Kumpel Obelix dank eines Zaubertranks das Leben schwer machte.
Wie heißt es so schön im Vorwort: „Ganz Gallien ist von den Römern besetzt ... Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.“ Die Begeisterung für Asterix ist seitdem ungebrochen, erst kürzlich entstand mit dem 3D-Animationsfilm „Asterix im Land der Götter“ eine gelungene Verfilmung von „Die Trabantenstadt“, dem 17.
„Asterix“-Band aus dem Jahr 1974. Ebenfalls in diesem Jahr hatte Egmont den sechsten Band „Tour de France“ 50 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung mit einer limitierten Sonderausgabe geehrt.
Damals hießen der Autor René Goscinny und der Zeichner Albert Uderzo. 1977 verstarb Goscinny und Uderzo führte die Serie alleine weiter, was leider mit einem inhaltlichen Qualitätsverlust einherging.
Inzwischen hat sich Uderzo zurückgezogen und übergab Asterix mit Band 35 in die Hände von Autor Jean-Yves Ferri und Zeichner Didier Conrad. Conrad gelingt dabei eine exakte Kopie von Uderzos typischem Zeichenstil.
Doch wie schon Uderzo tut sich auch Ferri schwer, den vielschichtigen Humor von Goscinny und dessen Verquickung von Zeitgeschichte und Gegenwartsbezügen wirklich befriedigend zu reproduzieren.
Es besitzt zwar durchaus Charme und hohen Unterhaltungswert, wie Ferri Anspielungen auf aktuelle Themen wie das Internet, die fortschreitende Digitalisierung, WikiLeaks oder Whistleblower in das klassische „Asterix“-Setting einbaut, aber das nutzt sich aufgrund einer nur anfangs originellen Geschichte leider schnell ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Thomas Kerpen