ROGUE WAVE aus Oakland, die gerade ihren Debütauftritt bei David Lettermann abgeliefert haben, sind mit ihrem neuen Album etwas vom klassischen LoFi im Geiste von BUILT TO SPILL abgekommen und gehen mehr in Richtung - der Begriff mag hier entschuldigt sein - Indierock.
Sänger und Gitarrist Zach Rogue aka Zach Schwartz, der erst kürzlich Vater geworden ist, widmet sich nicht zwingend ausschließlich den positiven Themen des Lebens, sondern fokussiert auf melancholische Weise in einem ausgewogenen Mischungsverhältnis Hoffnung und Ängste, Triumphe und Tragödien, Traurigkeit und Freude.
Und die Band reflektiert auf die Situation in ihrem Heimatland: "Das Land, das wir lieben, bröckelt auseinander vor unseren Augen." In der Tat. Die Single "Lake Michigan" kommt latent pathetisch daher, "Christians in black" und "Cheaper than therapy" sind die Balladen mit Akustikgitarren und perlenden Pianoläufen und der Song "Ghosts", bei dem Matthew Caws von NADA SURF (mit denen sie bereits auf Tour waren) seine Vocals beisteuerte, ist die Pop-Hymne des Albums.
Für die teilweise verwandten Ambient-Sounds, die das Album stark prägen, macht die Band den Einfluss von Wendy Carlos verantwortlich, die unter anderem die Soundtracks für Filme wie "Tron", "Shining" oder "Clockwork Orange" gemacht hat.
Nach Angaben der Band waren nicht weniger als 30 befreundete Musiker an dem Stück "Own your own home" beteiligt. Das ist natürlich ein imposantes marketingtechnisches Feuerwerk, das aber auf halber Strecke des Albums abgefackelt ist.
Produziert hat hier übrigens Roger Moutenot, der bereits für YO LA TENGO, SLEATER-KINNEY und Elvis Costello gearbeitet hat. "Asleep At Heaven's Gate" ist sicherlich filigran, aber nicht spektakulär.
Vermutlich ist das neue THE NOTWIST Album die bessere Wahl. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Simon Brüggemann