JAMES COOK

Arts & Sciences

Der in Berlin lebende Musiker James Cook, vermutlich nicht aus der Ahnenreihe des gleichnamigen britischen Seefahrers und Entdecker, hatte in der Vergangenheit schon einmal als Gitarrist mit Chris Corner aka IAMX zusammengearbeitet und das hört man seinem Soloalbum, bei dem er nun auch Sänger ist, deutlich an.

James Cook schätzt die gepflegte Ästhetik des expressiven Dramas, ganz wie das früher auch Marc Almond und eben auch Chris Corner, der auf „Arts & Sciences“ ebenfalls mitwirkt, getan haben.

Mit Unterstützung der Violinisten Anne Marie Kirby erschließen sich einem sehr schöne und prätentiöse Pop-Perlen im Geiste der DRESDEN DOLLS. James Cook, der Dandy mit klassischem Dreiteiler und Schirm, der sicherlich seinen Oscar Wilde im Regal stehen hat, Kurt Weill schätzt und den frühen Gavin Friday musikalisch zitiert, liefert mit Songs wie „End of summer“, bei dem Chris Corner im Refrain singt, oder „Face to face“ barockes Pop-Drama ab, das zu Gefallen weiß.

Dass er zudem mit NOBLESSE OBLIGE bereits auf Tour war, bestätigt, dass der Mann im Drama zu Hause ist. Für das Albumhighlight „End of summer“ ließ er sich nach eigenen Angaben von der Musik von Serge Gainsbourg, Ennio Morricone und Nick Cave inspirieren, um dann doch irgendwie bei einem Kurt Weill-Klavier zu landen.

„Arts & Sciences“ ist musikalisch gekonnt und sehr elegant in Szene gesetzt und darf in den dunkelroten Samtecken diverser Bars in London Soho gespielt werden.