Im März 2018 sind die Kalifornier mit VEIL OF MAYA und THOUSAND BELOW durch Europa getourt. Der Nachfolger der 2016er Scheibe „Mothership“ steht für dieses Jahr ebenfalls auf dem Programm. Es handelt sich um den achten Longplayer der Gruppe, die seit 2005 eine unglaublich hohe Schlagzahl an den Tag legt. Fast noch unglaublicher: Einstellung und Wirkung haben sich bis heute nicht abgenutzt. DANCE GAVIN DANCE sind und bleiben eine musikalische Wundertüte. Selbstbewusst ausgelebte Dreistigkeiten, Übertreibungen und Zuspitzungen sind das Steckenpferd der Musiker aus Sacramento. Neben jähen Stil- und Richtungswechseln natürlich. Was den umtriebigen Kreativköpfen als Nächstes einfällt, weiß man vorab nie. Fest steht allein, dass die Kalifornier weder Berührungsängste noch Peinlichkeiten kennen. Auf biederen, poppigen Wohlklang muss man ebenso gefasst sein wie auf komplexe Polyrhythmik und heftige Eruptionen. „Artificial Selection“ erfüllt in dieser Hinsicht die Erwartungen. Das Album ist ein beständiger Quell an Überraschungen und Grenzüberschreitungen; insgesamt aber auch wieder gut hörbar, sofern man ein offenes Ohr mitbringt und sich von der Wall of Sound nicht abschrecken lässt. DANCE GAVIN DANCE leben ihre experimentierfreudige Grundhaltung ohne jede Rücksicht aus, wobei das bearbeitete Spektrum vor allem Post-Hardcore, Screamo, Prog-Rock, Mathrock, Funk und Fusion umfasst. Der Titel „Artificial Selection“ fungiert dabei als Qualitätssiegel und -versprechen zugleich.
© by - Ausgabe # und 16. März 2020
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #95 August/September 2022 und Jenny Josefine Schulz