Seit 1986 schon gibt Welly aus Cardiff in Wales sein Artcore-Fanzine heraus, ist mit der Sommerausgabe 2011 aber erst bei der #28 angekommen. Qualität, nicht Quantität ist also angesagt, und ich bin froh über jedes altegediente Heft, das nicht einschläft, sondern regelmäßig erscheint – auch wenn das nur auf eine Ausgabe im Jahr hinausläuft.
In seinem Editorial sinniert Welly über die Hörgewohnheitsveränderung durch iPod, iTunes und Co. (und warum er deshalb seinen iPod nicht mehr nutzt). Lustig zu lesen, aber wenig angenehm ist die Abrechnung von Welly, der ja auch bei FOUR LETTER WORD (1991-2011) war, mit unzuverlässigen Mitmusikern und der die Theorie aufstellt, dass Bassisten die schlimmsten Musiker von allen sind.
THE ESTRANGE werden interviewt, die YOUNG OFFENDERS, THE ARRIVALS und SMOGTOWN ebenfalls, ein Artikel widmet sich der Diskographie von Modern Method Records („This is Boston Not L.A.“, THE FREEZE, ...), es gibt eine WIPERS-History, THE PROLETARIAT werden in Erinnerung zurück geholt, es gibt eine Galerie und Historie längst vergessener Fanzines, ein kurzes HDQ-Interview und einen langen Bericht (für nicht so gut informierte Briten) über die deutschen Punk-Klassiker, verfasst von Helge vom Plastic Bomb-Fanzine.
Und klar, Reviews gibt’s auch noch, allerdings eher kurz und auf den Punkt gebracht. Ein cooles, unbedingt lesenswertes Heft.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #110 Oktober/November 2013 und Kalle Stille