EIN GUTER ORT ZUM STERBEN

Arkadi Babtschenko

Kriegsgebiet Tschetschenien. Ein nüchterner Bericht über den Alltag im Krieg. Der junge Moskauer Artjom, gebildet und qualifiziert, liegt in einem dreckigen Unterstand irgendwo in der Nähe von Grosny.

Der Alltag besteht aus Warten, schlechtem Essen und Hungern, Kälte, Regen, Gewalt und vor allem Angst. Die sinnlosen Einsätze, das sinnlose Warten und die ständige, an sich selbst zweifelnde Frage „Warum bin ich eigentlich hier?“ zermürben den Protagonisten und seine Mitsoldaten in den Gräben und Unterständen Tschetscheniens.

Dabei ist es vor allem die lakonisch geschilderte, nervenaufreibende Alltäglichkeit des Grauens und der völligen Sinnlosigkeit, die die tödlichen Auswirkungen auf die Menschen im Krieg deutlich macht – auch wenn diese irgendwann den Krieg überleben und zurückkehren können.

Babtschenko, selbst Tschetschenienveteran, spricht sicherlich auf für seine Romanfigur Artjom, wenn er von sich selbst sagt: „Aus dem ersten Tschetschenienkrieg bin ich eigentlich nicht zurückgekehrt, ich bin dort verschollen“.

Das Buch ist ein eindringliches „Dokument“ existenzieller Erfahrung. In der Kritik der Kriege, der Schilderung der Sinnlosigkeit ist es Erich Maria Remarques „Im Westen nichts Neues“ an die Seite zu stellen.