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SILVERBACKS

Archive Material

Machen wir uns nichts vor, dieses Album klingt wie eine Mischung aus ART BRUT, THE STROKES und BELLE AND SEBASTIAN und wäre in den Nuller Jahren somit wahrscheinlich ein unfassbar riesiges Ding geworden. Jetzt aber sind sie zu spät dran. Und das ist – wo wir schon bei „unfassbar“ sind – sehr schade. Denn die heutige Hörer:innenwelt ist in großen Teilen undankbar und uninspiriert und wird den SILVERBACKS somit kaum eine Chance geben. Also lasst uns das Beste draus machen: Lasst uns diejenigen sein, die ihnen eine Chance geben. Denn auf „Archive Material“ befindet sich eine derart große Fülle an musikalischen Finessen, intelligenten Texten und gutem Geschmack, dass es mich schier vom Hocker reißt. „Archive Material“ ist noch geschmeidiger als sein Vorgänger „FAD“. Es ist noch ausgeklügelter. Es treibt noch tollere, noch buntere Blüten zwischen Indie, Pop, Indiepop und Garage, so dass Arme und Beine wie von selbst anfangen zu schlackern, während die Zunge schnalzt. Kurzum: „Archive Material“ gehört schon jetzt zu den mindestens auffälligsten Platten des Jahres, deren Songs sich ins Hirn winden und dort nachhallend verlaufen und nicht wieder rauskommen. So entstehen Ohrwürmer. Und wir haben gerade mal Januar!