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ANTIPRENEURS

Cash Cult Cannibals

Für Bands wie THE ANTIPRENEURS braucht man keine Bedienungsanleitung. Einfach alle Hemmungen an der Garderobe abgeben, ein Bier an der Theke ziehen und vor der Bühne ausflippen. Das Quartett aus Braunschweig legt mit „Cash Cult Cannibals“ sein Debütalbum vor. Zwölf Songs, die für Rocker zu punkig und für Punks wahrscheinlich zu rockig sind. Kompakt und schnell, kein Track ist über vier Minuten lang. Wer Bands wie VAL SINESTRA mag, steht hier auf dem richtigen Bahnsteig. Der räudige, noisige Sound der Niedersachsen erinnert streckenweise sogar an die frühen Jahre von JINGO DE LUNCH. Die zappelige Frontfrau Inga Stang könnte in die Fußstapfen von Yvonne Ducksworth treten. Diese Musik hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum, die funktioniert 1987 genauso wie 2023. Allerdings eher im engen Kellerclub, in dem der Schweiß von der Decke tropft, als auf der riesigen Festivalbühne. Besonders innovativ ist der Sound nicht, aber am richtigen Abend mit den richtigen Kumpels macht das bestimmt großen Spaß. Schwer zu sagen, worum es in den Songs geht, leider liegt der LP kein Textblatt bei. Die Band gibt es noch gar nicht so lange, erst vor zwei Jahren haben sich THE ANTIPRENEURS gefunden. Dann ging es offenbar ruckzuck. Konzerte, Festivals, Debütalbum. Aufgenommen von der Band selbst, gemischt von Gitarrist André Elbeshausen.