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LES TÉTINES NOIRES

Anthomologies 1981-1997

LES TÉTINES NOIRES sind eine französische Dada-Goth- und Industrial-Band – Dada auch deshalb, weil ihre Sounds teilweise wie eine überdreht-surreale Version der frühen VIRGIN PRUNES zu Zeiten von „Pagan lovesong“ wirkten –, die sich Anfang der Achtziger Jahre formierten, 1996 trennten und 2018 wieder reformierten. Songs wie „Crazy horses“ klingen, speziell auch dem Gesang nach, wie SEX GANG CHILDREN zu ihren besten Zeiten, also dunkler fiebriger Goth mit Witch-Craft-Gesang. „Têtes fards et lombrics“ quält und windet sich verzerrt durch böse MARILYN MANSON-Reminiszenzen mit KMFDM-Electronics. Das französische Soundgewitter kannte keine stilistischen Grenzen und mit Songs wie „Marônium“ brachten sie auch elegische Goth-Pop-Perlen hervor, wie man sie bis dahin von INTO A CIRCLE („Rise“) kannte. Ihre damaligen Bühnenshows mit bisweilen nacktem Körperkult hatten den Charme des katalanischen Aktionstheaters LA FURA DELS BAUS, als diese in den Achtziger Jahren mit Fleisch, nackten Körpern, Industrielärm, Mehl, Fett und Schweiß das bürgerliche Theater in Angst und Schrecken versetzten. In ihren besten Momenten kamen LES TÉTINES NOIRES daher wie eine Version von JAD WIO, damals die französische Antwort auf die britischen BAUHAUS. Manic Depression hat gut daran getan, ihr Werk auf vier CDs neu aufzulegen.