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FLAT WORMS

Antarctica Volume I California

Mit dem zweiten Album betritt das kalifornische Trio um den ausdrucksstarken Frontmann Will Ivy nicht unbedingt Neuland, allzu stark sind die Parallelen zu alten Recken des New-Wave-Minimalismus wie THE FALL oder Nikki Suddens SWELL MAPS. Dennoch weisen die FLAT WORMS genug hemdsärmelige Originalität auf, um sich neben Everybody’s Darlings wie IDLES oder FONTAINES D.C. behaupten zu können. Ihr schwergängig rumpelnder Post-Punk bleibt aber weitgehend melodiearm und die Harmonielehre beschränkt sich auf zwei bis allerhöchstens drei Akkorde, besser zwei. Am besten funktioniert „Antarctica“ tatsächlich, wenn nur ein einzelner Powerchord durchgeschrammelt wird. Die Produktion des straff arrangierten Albums fand dann auch unter den Studio-Wizzards Ty Segall und Radaurock-Ikone Steve Albini statt, vor allem letzterer hat mit seinem furztrockenen Sound hörbar Spuren hinterlassen. Auch wenn das 2017er Debüt mit mehr ungestümen Schmutz und Noise-Eskapaden begeisterte, tut der etwas zurückgenommene Expressionismus dem Album gut, es ruht in sich, man merkt, dass hier eine Band zu ihrem Sound gefunden hat.