Die Kanadierin Angela Desveaux war bisher ein unbeschriebenes Blatt in der Musiklandschaft, zumindest hat sie bisher keine Platte aufgenommen. Das mit der Bekanntheit könnte sich mit "Wandering Eyes" sehr schnell ändern, sie auch über die Country-Szene Montreals hinaus zu einem neuen Stern am Country-Himmel machen könnte.
Habe ich vor kurzem nicht noch für Neko Case geschwärmt? Sollte Desveaux noch mal so eine Platte wie "Wandering Eyes" aufnehmen, könnte es schnell passieren, dass ich mich wohlmöglich noch nicht mal mehr an den Namen von Frau Case erinnern kann.
Denn die 10 Songs der Platte, allesamt aus der Feder von Desveaux stammend, stellen die perfekte Symbiose aus melodischen Popsongs und traditionellen Country-Elementen dar, spartanisch, aber effektiv instrumentiert und getragen von Desveauxs leicht brüchiger, aber immer kraftvoller Stimme.
Dabei ist die Kanadierin aber eindeutig mehr an den klassischen Einflüssen amerikanischer Folkmusik orientiert und übertreibt ihre Modernisierungstendenzen nicht, wie etwa die DIXIE CHICKS.
"Wandering Eyes" besitzt einen eher altmodischen Klang und die Form von Country-Kitsch, die man halt von einer echten Country-Platte erwartet, gleichzeitig gelingt Desveaux für eine Debütplatte ein ungemein individuelles, abwechslungsreiches Songwriting, darunter vollkommen großartige Songs wie "Sick of fools", die für den Country-Puristen fast schon wieder zu viel sein könnten.
Ein gelungeneres Debüt kann man kaum aufnehmen und dabei gleichzeitig dem Country-Betrieb noch eine kleine Frischzellenkur verpassen. (09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Thomas Kerpen