MUDWEISER

Angel Lust

Stoner-Rock war niemals weg, boomt seit einigen Jahren aber wieder wie Sau. Vielleicht sogar stärker als in den Neunzigern, als Bands sich auf Prototypen wie BLACK SABBATH, BLUE CHEER oder DEEP PURPLE bezogen und daraus etwas Neues kreierten.

Darüber kann man diskutieren, die große Palette an global aufzufindenden, stets spannenden Nachwuchsbands ist aber nicht zu leugnen. Auch MUDWEISER, vier Musiker aus Montpellier, die vor zwei Jahren ihr Debüt „Holy Shit“ veröffentlichten, reihen sich in diese Entwicklung ein.

Der Überschuss an Bands hat zur Folge, dass das Selektieren für den Fan schwieriger wird: Welches Album lohnt sich, welches nicht? Dies ist auch bei MUDWEISER der Fall, „Angel Lust“ ist zuerst mal ein harter Brocken: die zwölf Songs brauchen Zeit, um zu zünden, was zum Teil auf die doch träge Stoner-Atmosphäre und zähfließenden Riffs zurückzuführen ist, zum anderen auch auf die recht lange Spielzeit von fast siebzig Minuten.

Dabei entdeckt man die sehr abwechslungsreichen Arrangements erst nach und nach, wie zum Beispiel in „Best served cold“. Genau solche Überraschungen sorgen dafür, dass sich das Material auf „Angel Lust“ geschickt der Mittelmäßigkeit entzieht und das Album zu einem Tip für Genrefans macht.

Auch wenn das MOODY BLUES-Cover „Nights in white satin“ am Albumende überflüssig ist.