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AND SO I WATCH YOU FROM AFAR

Megafauna

Es fehlt allzu oft die Vorstellung dafür, zu welchem Zeitpunkt eine Band, die knietief im Mathrock versinkt, feststellt, dass dieses oder jenes nun ein fertiges Lied sei, ein geschlossenes Ganzes. Das ist es nämlich nur selten, sondern vielmehr eine hektische Aneinanderreihung von Hunderten unzusammenhängenden, virtuosen Phasen. Sobald man sich aber ein paar Mal durch das Stückwerk gehört hat und annäherungsweise erkennt, welches Ziel die hakenschlagenden Instrumente verfolgen, dann akzeptiert man, dass sie eben keine Zeit haben, einen Blinker zu setzen. AND SO I WATCH YOU FROM AFAR haben ihre Idee von Mathrock mittlerweile etwas abkühlen lassen, sind aber natürlich weiterhin viel zu gut, um es sich als schnöde Erbverwalter und arrivierte Instrumentalrock-Granden im eigenen Œuvre bequem zu machen. Wie schon auf dem Vorgänger „Jettison“ pflegen THE ARCO STRING QUARTET beruhigende Streicher ein, die vom Gitarristen Rory Friers mit Hilfe von Michael Keeney (zusätzlich Klavier) arrangiert worden sind. Sie haben kompositorisch zu viel in Bewegung gesetzt, um die nervöse Anspannung, die ein ganzes Genre erbarmungslos im Klammergriff hält, herauszunehmen und somit den Song ins Zentrum zu stellen anstatt der instrumentalen Könnerschaft, die eh keine:n juckt.