Eines der interessantesten Labels der Achtziger war das Quasi-Indielabel I.R.S., das von Miles Copeland aufgebaut worden war, dem Bruder des POLICE-Drummers Stewart Copeland. Auf I.R.S. erschienen seinerzeit Platten von solch grandiosen Bands wie WALL OF VOODOO, FLESHTONES, LORDS OF THE NEW CHURCH, GO-GOS und zig anderen - und eben R.E.M., die dort in fünf Jahren fünf Alben veröffentlichten und 1987 zwar bei weitem noch nicht die Superstars waren, zu denen sie in den Neunzigern wurden.
Nun sind R.E.M. wie DIE ÄRZTE eine jener Bands, die trotz Superstardom nicht Scheiße geworden sind, aber ehrlich gesagt, nehmen ich ihre neuen Platten eher über Radio-Airplay wahr, lege sie mir zwar nur ausnahmsweise zu, bin aber immer wieder überrascht, wie schön ihre dem immer gleichen knarzigen 80er-Indierock-Schema folgenden Songs noch sind.
Meine Liebe gilt aber ganz klar den frühen R.E.M., die hier dokumentiert wurden und die mit "The one I love" einen meiner absoluten Lieblingssongs geschrieben haben. 21 Songs finden sich auf der regulären CD (eine Extraversion kommt mit Bonus-CD, auf der sich neben Livesongs andere Mixe bekannter Songs, Demo-Tracks etc.
finden; darüber hinaus gibt's auch noch eine eigenständige DVD-Version), und mit "Fall on me", "It's the end of the world as we know it", "Finest worksong", "So. Central rain (I'm sorry)", "Pretty persuasion" und natürlich auch "Radio Free Europe" von der ersten Single sind alle wichtigen Songs enthalten.
Klar, der Fan besitzt die sowieso bereits alle, ist höchstens scharf auf die Bonus-CD, doch wer bislang an R.E.M. warum auch immer vorbeigegangen ist, sollte sich spätestens hiermit von Michael Stipe und Co.
verzaubern lassen. Traumhaft schöne Lieder, die immer wieder die Wurzeln der Band in Punk, Garagerock und Folk erkennen lassen - und die vor allem immer nur nach R.E.M. klingen. Und hätten HÜSKER DÜ nicht 1987 das Handtuch geschmissen, wer weiß, wo die heute stehen würden ...
Eine essentielle Zusammenstellung. (78:06) (10)
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