McKee erzählt von seinem nach mehreren Umwegen eingeschlagenen Weg als Lehrer, der über einen Zeitraum von elf Jahren Philosophie und Religion unterrichtete. Die detaillierten Beschreibungen der Unterrichtsvorhaben haben einige Längen und sind primär für andere Lehrer:innen interessant. An mehreren Stellen musste ich ein bisschen über das für Seiteneinsteiger:innen typische Rollenverständnis McKees schmunzeln, das den pragmatischen Teil des Lehrer:innenberufs im Sinne eines Handwerks größtenteils zu Gunsten eines etwas romantisierten Selbstverwirklichungsideals ausblendet. Sich wundern darüber, dass man mit konservativen Muslimen schlecht über LGBTQ-Belange sprechen kann? Da prallen Wunschvorstellung und Realität aufeinander. Der im Titel versprochene Punkrock-Bezug gestaltet sich so, dass McKee in Henry Rollins-Tagebuch-Manier eigene Songtexte einbaut und aus ihn inspirierenden Songs zitiert. Nach elf Jahren kündigt er seinen sicheren Job wieder. Einerseits wegen der Erkenntnis, dass die Schule kein Ort ist, um ein anarchistisches Gesellschaftsbild zu vermitteln. Andererseits, um sich neuen Zielen zu widmen, die er auf seinem aktuellen Blog veröffentlicht, wo man Texte über Kunst, Philosophie Musik und Politik findet. McKees Buch ist aufgrund seiner Fachbezogenheit eher eine Erfahrungsbericht für Kolleg:innen und hätte auch völlig ohne den biografischen Punkrock-Aspekt funktioniert. Letztendlich empfand ich diesen sogar beim Lesen als zu sehr auf den „Exotenbonus“ im Lehrer:innenberuf hin konstruiert.