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WAYFARER

American Gothic

Die aus Denver, Colorado stammenden WAYFARER veröffentlichen ihren atmosphärischen Black-Folk-Metal bereits seit 2011 auf Labels wie Prosthetic und Profound Lore. „American Gothic“ erscheint in Europa jetzt bei Century Media, die US-Version bleibt weiterhin Profound Lore vorbehalten. Wer seinen Black Metal in möglichst finsterer und nihilistischer Form genießt, wird WAYFARER wohl eher als stinknormale Rockband wahrnehmen, mit Hang zu Americana-Einflüssen und Gothic Country. Im ersten Moment könnte man WAYFARER auch für eine Art Metal-Version von 16 HORSEPOWER beziehungsweise WOVENHAND halten (ein Stück wie „A high plains eulogy“ könnte auch von einer Goth-Band wie THE MISSION stammen), was bei manchen Tracks auch mit der völligen Abwesenheit von Metal-Elementen einhergeht. Zu diesem Sound passt auch sehr gut das schwarze Cover mit dem extrem verschnörkelten silbrigen Western-Schriftzug. Und im gefalteten Booklet posieren die Bandmitglieder auf Vintage-Fotografien im Cowboy-Look, FIELDS OF THE NEPHILIM lassen grüßen. Western-American-Metal mit Hang zu Doublebass also. Dieser Mix beschert „American Gothic“ eine lange Halbwertzeit, falls man auf abwechslungsreiches, stimmungsvolles Songwriting steht, bei dem Metal tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle spielt, was nicht heißt, dass WAYFARER in den rockigeren Momenten nicht auch eine ordentliche Wuchtigkeit besitzen würden.