NEIN NEIN NEIN steigen ein letztes Mal in den Ring. Ein letztes Aufbäumen für die letzte Runde. Ein letzter Wutausbruch für einen finalen Kampf. Danach wird würdevoll das Handtuch geworfen – schweißdurchtränkt und mit Blut verschmiert.
So kommen NEIN NEIN NEIN auf ihrer letzten Veröffentlichung zum Teil deutlich härter zur Sache. Doch klingen sie auch in den letzten Minuten vor dem Schlussgong noch immer unverkennbar nach NEIN NEIN NEIN.
Somit ereignet sich für den geneigten Hörer geradezu ein Gänsehauterlebnis, wenn sich die Nadel des Plattenspielers langsam aber unaufhaltsam in Richtung Ende vorarbeitet. Schlussendlich bleibt zu sagen: Habt Dank für diese Hinterlassenschaft und die letzten fünf Jahre, in denen immerzu eingesteckt und ausgeteilt wurde.
2005-2010 – im Rückblick klingt das nicht nur numerisch nach einer schönen Zeitspanne. AMEN 81 hingegen bleiben ihren Anhängern auch weiterhin erhalten. Und auch auf diesem Tonträger machen sie mit dem weiter, was sie am besten können.
Das bedeutet, seit 16 Jahren ungeschliffenen Hardcore-Punk, der aufgrund seiner unpeinlichen, deutschsprachigen Texte bereits in den Neunzigern seiner Zeit voraus war. So etwas bedarf keiner Innovationen und keiner Posen.
Weniger ist manchmal mehr. AMEN 81 beweisen wieder einmal, dass ein einzelner gezielter, satter Schlag in die Fresse völlig ausreichen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #92 Oktober/November 2010 und Alex Gräbeldinger