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ANTIMANIFEST

Am Ende aller Tage

Um die Jahrtausendwende sorgten Grazer Bands wie ANTIMANIAX oder REDLIGHTSFLASH auch im Ausland für Furore und konnten auf internationalen Labels landen, während Deutschsprachiges hier von jeher keine Relevanz hatte.

Um so schöner, dass es nun mit MISSSTAND und ANTIMANIFEST gleich zwei hochkarätige Deutschpunk-Bands in der Stadt gibt. Während erstere auf Aggressive Punk Produktionen veröffentlichen, sind letztere nun auf Twisted Chords, wo sie zwischen LYVTEN und KAPUT KRAUTS bestens aufgehoben sind.

Der Name MUFF POTTER kommt immer wieder auf, ANTIMANIFEST sind aber weit mehr als bloße Epigonen. Dieser kraftvolle wie melodische, teilweise aggressive und emotionale Punkrock reißt alles nieder, überzeugt vom ersten Ton an.

Ob „Steine aus Granit“, das großartige „Wie Liebe, nur leiser“, die Feierabend-Hymne „Freitag, Samstag oder so“ oder auch „Kaugummiromantik“ mit Gastsänger Migre Le Tigre, hier gibt es keine Ausfälle.

Der Gesang ist melodisch und rauh, gerne geschrien, die Gitarren sind so eingängig wie treibend. Richtig laut wird es bei „Dann gilt“, diesem Song gegen Chauvinismus und Sexismus im Punkrock, wenn eine Freundin der Band erklärt, dass sie nicht bloß als ein Anhängsel ihrer männlichen Freunde wahrgenommen werden will.

Fantastischer Song, großartiges Album. Viel besser geht nicht.