HENGE

Alpha Test 4

Wenn Aliens Musik machen, dann ertönen normalerweise avantgardistische Geräusche oder atonales Gezirpe, „kosmische Musik“, fieses New-Age-Geblubber. Anders war es seinerzeit bei MAN OR ASTRO-MAN? oder deren kybernetischem Spin-off SERVOTRON mit kratzigem New Wave in Kombination mit Surf-Gitarren. HENGE gehen ähnlich vor: Die interplanetarischen Raver sind seit sieben Jahren auf der Erde und haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschheit vor sich selbst zu retten. Mit ihrem neuesten Werk „Alpha Test 4“ liefern sie einen mitreißenden Electro/Prog-Banger ab, vermitteln eine motivierende Botschaft in Warp-Geschwindigkeit und drängen zum sofortigen Handeln, um die Klimakrise auf unserem Planeten zu bewältigen. HENGE verquirlen, wie es gerade beliebt, Spacerock, Prog und elektronische Elemente, das hat ihnen bereits eine große Fangemeinde in Großbritannien und Europa eingebracht. Mit „Get a wriggle on“, dem Opener präsentiert die Band einen manischen Track, der durch seine elektronischen Klänge und kantige Rhythmen besticht, dabei DEVO und frühe XTC zitiert. Die hektische Intonation des Frontmanns Zpor verleiht dem Song eine besondere Note und gibt der Botschaft des Liedes eine zusätzliche Bedeutungsebene. Gitarren kommen dabei allerdings sehr selten zum Einsatz, Mittel der Wahl sind altertümliche Analog-Synthies, stotternde Sequencer und kratzige Orgeln, die über die synkopierten New Wave-Rhythmik eine schmierige Progressive-Sauce gießen. Ein wirklich spaßiges Album ist daraus entstanden, Klischees gibt es natürlich zuhauf, aber damit spielen HENGE mit tänzerischer Leichtigkeit.