ALICE COOPER

Super Duper Alice Cooper

„Welcome To His Nightmare“ lautet der zweite Untertitel dieser von den Machern solch sehenswerter Musikdokumentationen wie „Metal: A Headbanger’s Journey“ hervorragend konzipierte Film über die Karriere von Vincent Furnier alias Alice Cooper.

Dabei verlässt man den bekannten Pfad von anderen Dokumentationen, in denen die immer gleichen „wichtigen“ Musiker Loblieder auf den Porträtierten singen und dabei den Eindruck erwecken, man ließe sich nur interviewen, um dem eigenen Ego zu frönen, und lässt die Befragten nur aus dem Off zu Wort kommen.

Es gelingt den Machern, die Geschichte von Alice Cooper geschickt um das „Jeckyll & Hyde“-Thema zu stricken. Vincent Furnier war ein eher schmächtiges Kind, und seine Eltern, sein Vater war Pastor, zogen seiner Gesundheit willen vom kalten Detroit ins warme Phoenix, wo sich Vincent später, inspiriert durch die BEATLES, mit Schulfreunden zusammentat, um Musik zu machen.

Später zog man nach L.A., lernte dort Frank Zappa kennen und später Bob Ezrin, welcher die Band zu Superstars machte. Dem sich zunehmend auf den Frontmann fokussierenden Rummel folgte 1974 der Split der Band ALICE COOPER.

Furnier änderte seinen Namen formal und startete eine Solokarriere, wobei es ihm immer weniger gelang, seine Bühnenrolle von seinem wahren Ich zu trennen. Er verlor sich in Alkohol und Drogen, diverse Entziehungskuren folgten.

Einen etwas faden Beigeschmack hinterlässt bei mir das Gefasel über Gott, der ihn von seiner Drogensucht befreit habe – aber ein Pastorensohn kann wohl nicht anders. Schade ist nur, dass die Doku mit seinem 1986 von MTV übertragenen Comeback-Konzert abrupt endet und die letzten immerhin 28 Jahre ausblendet.