Kollege Jörkk Mechenbier leitet die lang ersehnte Veröffentlichung mit einem sehr persönlichen, guten Text ein, der unter anderem den Autor mit einem neckenden Unterton treffend beschreibt: „Alexander Gräbeldinger: Punk, Opfer, Philosoph, Wahnsinniger, Vollidiot.“ Diese Etikettenmixtur alleine macht keinen tollen Schreiber aus.
Das, was Alex’ Texte besonders lesenswert macht ist, neben dem unterhaltsamen, lebendigen und witzigen Schreibstil des Autors, besonders deren autobiografischer Wert. Dieser zeichnet sich nicht durch eine ausschließlich die Stärken hervorhebende Selektion an Geschichten aus, sondern eben durch die Darstellung des allzu menschlichen, unperfekten, sensiblen Anti-Helden.
Es bringt sehr viel Vergnügen Alex bei seinen, das Leben schreibenden, Storys begleiten zu dürfen, in denen er als liebenswerter Schlunz stilvoll in sämtliche Fettnäpfchen tritt, aber trotz mehrerer Blessuren meist doch wenigstens auf menschlicher Ebene triumphieren darf.
Dieses Buch mit dem exzellenten Titel beinhaltet eine Auswahl von 15 lesenswerten Kolumnen/Kurzgeschichten, die in den letzten drei Jahren im Ox erschienen sind. Mehrere Illustrationen von Aku! lockern nicht nur den Text auf, sondern regen die Vorstellungskraft des Lesers weiter an, das Erlebte und die Gedankengänge des Schreibers besser nachempfinden zu können.
Am Ende des Buches findet man ein ausführliches Interview mit dem Autor, welches dem Leser die Person Alex Gräbeldinger auf der Metaebene adäquat näher bringt. Nach diesem famoses Erstwerk können wir uns alle nur wünschen, dass Alex bald in einem zweiten Buch mehr Geschichten zum Besten gibt.
Also weiter so, Junge!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Christoph Parkinson