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BONJOUR TRISTESSE

Against Leviathan

BONJOUR TRISTESSE, ein Bandname ganz nach meinem Geschmack, heißen doch zwei meiner Lieblingssongs „Only happy when it rains“ (GARBAGE, aber auch „Happy when it rains“ von THE JESUS AND MARY CHAIN ist nicht zu verachten) und „All the people I like are those that are dead“ (FELT). Dahinter würde man aber wahrscheinlich leicht frankophilen, gefühlsbetonten und schwermütigen Indierock erwarten und nicht voluminös-gewitterigen Black Metal mit dem gewohnten Keifgesang, den dieses deutsche One-Man-Black-Metal-Projekt eines gewissen Nathanael bereits seit 2008 produziert und dabei textlich anarchistisches Gedankengut verbreitet und Zivilisationskritik übt. Konkret angelehnt ist der Bandname allerdings an ein Gedicht von Paul Éluard und den Titel eines Buches von Françoise Sagan. BONJOUR TRISTESSE bedienen dabei recht überraschungsfrei die Erwartungen, die man eben mit Black Metal verbindet, entfalten ihren besonderen atmosphärischen Reiz aber vor allem in den ausufernden und angenehm rockigen instrumentalen Parts der vier epischen Stücke (drei überschreiten die 10-Minuten-Marke). BONJOUR TRISTESSE werden puristische Black-Metal-Fans sicherlich nicht mit übermäßiger Innovation überfordern, gönnen sich aber durchaus eigenwilligere Momente.