Hinter CLEANING WOMAN verbergen sich bizarre Sounds von drei Typen in Damenwäsche aus Helsinki. Nach dem sie bereits auf Filmfestivals durch Live-Vertonungen unter anderem des russischen Stummfilmklassikers "Panzerkreuzer Potemkin", bekannt wurden, liegt nun mit "Aelita - The Queen Of Mars" ihr zweites Album vor.
Fast müßig zu erwähnen, dass es sich bei dem Titel ursprünglich um den ersten russischen SciFi-Stummfilm (1924 von Jakov Protazanov gedreht) handelt. Mit Hilfe selbst gebauter Instrumente wie Waschmaschinentrommeln, Gurkendosen oder Wäschespinnen schaffen die drei Finnen eine wirklich sehr abgedrehte Musik zwischen Industrial, Avantgarde-Pop, Weltmusik und Noise, die vielleicht noch am ehesten mit Gruppen wie BLUE MAN GROUP oder TEST DEPARTMENT zu vergleichen ist.
Dabei wird ein breit angelegter Spannungsbogen aufgebaut, von düster und bedrohlich über folkloristische Weisen bis hin zu abgedrehter Filmmusik à la NOSFERATU oder DR. CALIGARI. Etwas Ähnliches gehört habe ich bisher nur auf dem Album "Nosferatu" aus dem Jahr 1979 von dem STRANGLERS-Sänger Hugh Cornwell und dem CAPTAIN BEEFHART-Drummer Robert Willliams.
Mich zieht dieses Album mit jedem weiteren Hören mehr in den Bann. (42:09) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Kay Werner