Tja, was soll ich sagen, Adam Green hat es mal wieder geschafft. Er hat einfach diese Gabe, Situationen von den unterschiedlichsten Blickwinkeln aus in einer so lustigen und intelligenten Art zu beschreiben, dass man wünschte, man könnte einen Tag in seinem Kopf verbringen.
"Jacket Full Of Danger" ist genauso einzigartig wie seine anderen Alben, es hat Charme, verarscht die Gesellschaft, Amerika und alles andere, was man als problematisch ansehen kann, wird durch den Kakao gezogen - trotzdem möchte man dazu Walzer tanzen, sich albern benehmen, irgendein verrücktes Schauspiel aufführen.
Textlich bietet sich da vor allem "Drugs" an: "I like to deal drugs / I like to take drugs / I like to linger in the alley / I like to hold them for friends / I never wanna come down again / I like drugs, I love them so".
Oder "Hollywood Bowl", ein Stück mit Streichern, die ständig dieses ermunternde Konzert spielen, was man in den 20ern bei einer Feier gehört hat. Ehrlich gesagt, die Texte sind diesmal nicht so weit unter der Gürtellinie, wie man es von ihm gewohnt ist.
Okay, abgesehen von "White Woman" - "You know I wanna bone you / I wanna make a hole in you / I'm gonna get fat" - huuch, schon mal gedacht, mit Danzig im Duett zu singen? Nach dem Lied trau ich es ihm zu.
Es ist eher eine Satire, auch Adams Stimme hört sich ernster an, wodurch die ganze Ironie noch mehr verstärkt wird. Insgesamt sind 15 neue Lieder auf der Platte, knapp eine halbe Stunde Unterhaltung, wie man sie sich für Geburtstage, Ostern und den Beginn des Frühlings wünscht.
(09/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Martha Biadun
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