Sechs Jahre haben sich RACEBANNON Zeit gelassen seit ihren letzten beiden Alben, "Satan's Kickin' Yr Dick In" und "In The Grips Of The Light", die beide 2002 auf Secretly Canadian erschienen - jenem honorigen Label, das aber sonst eher ruhigere Musik veröffentlicht.
"Ruhig" allerdings ist eine Vokabel, die in keinster Weise auf die Formation aus Bloomington, Indiana zutrifft, die ihre glorreiche Rückkehr mit den Worten "Never mind the weak shit: hail the return of the riff!" einleiten.
Für die Bandfotos posieren sie im Splatter-Blutbad-Look, und man kann sich gut vorstellen, wie der Vierer sich auf der Bühne verausgabt, sich versehentlich gegenseitig blutig schlägt im Kampf um die härteste, intensivste Liveshow.
Konventionellen Hardcore/Metal/Noiserock haben sie längst hinter sich gelassen, sie zelebrieren schmerzvolle, zirpende Lärmattacken, schleichend-schleppende Drum- und fauchende Vokalparts, und den Vergleich mit MELT-BANANA und THE JESUS LIZARD, den ich einst zog, bereue ich auch angesichts des neuen Albums nicht.
Fragt sich also nur noch, wie der Albumtitel zu verstehen ist - womöglich derart, dass die Band immer noch nicht weiß, ob der neue Longplayer auf Acid oder im Blutrausch entstanden ist. Lustige Idee übrigens, die 22 siebensekündigen Pausentracks vor dem "hidden track" jeweils mit einem eigenen (total blödsinnigen) Titel zu versehen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller