THEE OH SEES

A Weird Exits

Der umtriebige Musiker John Dwyer hat sich an der amerikanischen Westküste mit seinen Bands wie den COACHWHIPS und vor allem den THEE OH SEES sowie seinem Label Castle Face inzwischen als Agenda-Setter der ansässigen Garage-Rock-Szene einen Namen gemacht.

Unklar bleibt, ob Dwyers Schöpfungswut aus diesem oder anderen Umständen entspringt – mit „A Weird Exits“ (2LP!) veröffentlicht er das 14. Studioalbum der OH SEES (in zehn Jahren!), ungeachtet der Singles/EPs und vier LPs als OCS.

So wundert auch nicht, dass Dwyer es wieder schafft, den Sound seiner Band mit einer Line-Up-Umstellung in neue Sphären zu heben: Auf der LP kommen erstmals zwei Drumsets (Ryan Moutinho und Dan Rincon) zum Einsatz (im Live-Line-up bereits etabliert) und Tim Hellman bleibt weiterhin am Bass.

In „A Weird Exits“ erhebt Dwyer seine OH SEES zu ungeahnter Größe und perfektioniert den stilistischen Bruch, der sich bereits im Vorgänger „Mutilator Defeated At Last“ abzeichnete: Vom Garage-Punk mit Sixties-Flair zu neuen Ufern, mit kosmischen Allüren und Psych-Touch.

Ein klassisches Strophe-Refrain-Schema bleibt aus, und die acht Tracks variieren zwischen sanfter Traumreise („Crawl out from the fall out“ mit acht Minuten!) sowie Dwyers Gitarren-Reverb-Ergüssen („Dead man’s gun“, „Gelatinous cube“).

„The axis“ schließt mit seiner Antithese („Don’t you know how much / I don’t love you“) ein unglaublich rundes Album.