Das Frühwerk von SONIC YOUTH brillierte mit wunderbaren Songs in Gestalt von "Death Valley 69" und "Teenage riot". Das ist denn auch eine der signifikanten Inspirationsquellen der SAILPLANES, die gerade von London nach Berlin übergesiedelt sind.
Wenn die SAILPLANES sich in etwas ruhigere Gefilde begeben - tendenziell eher selten - glänzen auch auf ganz charmante Art und Weise die SWELL MAPS und THE RAINCOATS durch, zumindest könnte man Sängerin Stacey unterstellen, dass ihr großer Bruder, so sie denn einen hat, ihr diese Platten ab und an vorgespielt hat.
Die Band selbst hält sich bezüglich ihrer Einflüsse etwas zurück, aber ganz so dramatisch wie ihre Selbsteinschätzung - "clanging, banging and awful singing" - ist es letztlich nicht. Allerdings bekundete Gitarrist Tim unlängst, dass er sich durchaus für CRIME & THE CITY SOLUTION erwärmen kann (was sich nur bedingt im Gitarrensound der SAILPANES widerspiegelt) und Sängerin Stacey hat gerade MOONDOG im Ohr.
Wer auf ihre Konzerte geht - in Berlin gab es im Januar bereits einige - darf sich allerdings nicht über ein nur kurzes Krachinferno von circa 30 Minuten wundern, offensichtlich zum Schutz des Publikums, da es Sängerin Stacey fürsorglich in Frage stellt, ob Konzertbesucher wirklich 45-Minuten-Sets der Band ertragen könnten: sie sind sehr jung, sie dürfen und müssen das so machen.
(7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Markus Kolodziej