Gesellschaftskritik kann die verschiedensten Formen annehmen. Im Falle des dänischen Quartetts ELITIST ist das mit einem Maximum an Aggressivität und Anstrengung verbunden. Zweiteres gilt zweifellos in körperlicher Hinsicht für die Musiker, anstrengend ist der von Blast Beats durchzogene Geschwindigkeitsrausch auf „A Mirage Of Grandeur“ jedoch auch beim Hörempfinden. Die Mischung aus Death Metal und Grindcore mag technisch auf beachtlichem Niveau agieren, geizt gleichzeitig aber mit Momenten, die dem Album Tiefe oder einen Wiedererkennungswert verleihen. Stattdessen wird versucht, die eher repetitiv wirkenden Elemente durch brachiale Gewalt zu übertünchen. Für einen Moment mag das gelingen, nach kurzer Zeit verpufft dieser Effekt allerdings und es bleibt eine Wand aus Lärm zurück. So hat man nach einem Song letztlich das gesamte Album gehört. Auch wenn alle Mitglieder von ELITIST zweifellos wissen, was sie tun, und ihre Instrumente beherrschen, fehlt die Innovationskraft, die dieses Album aus der Masse herausstechen lässt. Besonders, da die skandinavische Szene in diesem Genre die Messlatte hoch angesetzt hat.
© by Fuze - Ausgabe #104 Februar/März 2024 und Florian Auer
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