Abgesehen von dem viel zu komplizierten Bandnamen wären A LIFE, A SONG, A CIGARETTE im Grunde eine großartige Band. Da steckt so viel Leid, so viel Leben und Leidenschaft dahinter wie bei BRIGHT EYES zu ihren "Lifted"-Zeiten.
Pomp und Pathos gehen Hand in Hand, da wird ausgelassen instrumentiert, musiziert und fast schon zu Tränen gerührt. Sollte er eines Tages abtreten, wäre ein Kevin Devine sicherlich stolz, das Vermächtnis seiner Musik an Bands wie A LIFE, A SONG, A CIGARETTE weiterzugeben.
Wäre da nicht dieses eine kleine, fast schon zu vernachlässigende Problem: Leider hört man, dass Sänger Stephan Stanzel ganz bestimmt kein Amerikaner ist. Immer wieder schleicht sich zwischen seine Trinkertexte voller gebrochener Herzen ein allzu deutscher Akzent in sein Englisch - was für eine Band mit so deutlich amerikanischen Musikwurzeln eigentlich fatal ist.
Doch halb so schlimm: Der Mut zur Imperfektion war bei BRIGHT EYES ja auch immer das, was Conor Oberst gerade so charmant gemacht hat. Und nach einer Supporttour für eine ihrer amerikanischen Heldenbands ist der Akzent dann sicher auch Geschichte.
(9)