A DEAD LAMENT

Mere Moments Pass MCD

Kürzlich hatte ich erwähnt, dass manche Band durch den Wegfall des Demos viele Kinderkrankheiten, vor allem was die Technik angeht, mit auf den Erstling packt. A DEAD LAMENT aus der Gegend um Karlsruhe zeigen mit "Mere Moments Pass", wie man es besser macht.

Erstmal eine MCD produzieren und sehen, ob man den gewünschten Sound überhaupt technisch umsetzten kann. Stilistisch bewegt sich der Sechser im überlaufenen Metalcore-Sektor, hat vom Riffing her seine Hausaufgaben gemacht und meidet auch das Wechselspiel von Gesang und Geschrei.

Man variiert zwar den Gesang, aber nur dann, wenn sich auch die restliche Band auf ruhige Passagen einlässt. Manche Lieder könnte man noch besser auf den Punkt bringen, das muss man bei Titeln nahe der Fünf-Minuten-Grenze wohl nicht betonen.

Nichts gegen längere Titel, aber Wiederholungen solltet ihr in der zusätzlichen Zeit nicht verbraten, meine ich zumindest. Ehrlich gesagt ist es insgesamt leider so, dass der Funke nicht so recht überspringen mag, was an den hochmelodischen Riffs und deren Berechenbarkeit liegen mag.

Zwar sind die Leads klasse und auch der Sprechgesang in "Blindages" zeigt wahre Emotion, ansonsten aber bergen die Lieder noch zu wenig Kniffe und die Vocals machen einen sehr distanzierten Eindruck.

Hoffe, das klingt jetzt nicht überheblich, aber die Jungs sind auf dem richtigen Weg, müssen jedoch noch mehr Konsequenz zeigen und auf Floskeln Taten folgen lassen, was die Texte angeht.

Löst euch auch bitte vom Reißbrett, denn Berechenbarkeit hat noch keinen vom Hocker gehauen. (19:31) (6)