Da geht sie also. Eine selbstbewusste Kalifornierin in Cowboystiefeln und Fifties-Kleid. Eine Gitarre auf den Rücken geschnallt, überquert sie eine staubige Landstraße, um zu ihrem Chevy zu gelangen. A BROKEHEART PRO, das ist eine gewisse Jeanette Louise Kantzalis, eine One-Woman-Show gewissermaßen.
Ihr Leben, eine echte "hard-luck-story", voller Aufs und Abs, voller Verzweiflung und Hoffnung. Ihre Musik spiegelt ihre Liebe für Country, Americana, Punkrock und Rockabilly wieder. Die elf Songs auf "The Kitten Next Door" bewegen sich irgendwo zwischen diesen Genres.
Allerdings nur um dann plötzlich in ganz andere Gefilde abzudriften. Denn plötzlich erinnert A BROKEHEART PRO in punkto mysteriöse, schmerzvolle Emotionalität an die Julee Cruise/Angelo Badalamenti-Kollaboration für den Twin Peaks-Sondtrack.
Aber eben nur kurz. Diese Jeanette Louise Kantzalis, die sich lange Zeit als Songwriterin für Acts wie zum Beispiel Sheryl Crow über Wasser hielt, entführt einen auf eine gefühlvolle Reise quer durch ihre Seele.
Und die Seele ist bekanntlich ein weites Land. Vielleicht sind unter euch einige Menschen, die sich dieser Tage auf eines dieser grauenhaften BOSSHOSS-Konzerte verirrt haben, weil sie genau wie ich dem Charme des norwegischen Tour-Support-Acts erlegen sind.
Eine gewisse Benedicte Braenden verzauberte da nämlich als skandinavische Variante von Dolly Parton und Nancy Sinatra. All jenen Menschen, die dem Zauber kraftvoller und sehnsüchtiger weiblicher Country-Stimmen, wie eben der von Benedicte Braenden verfallen sind, möchte ich A BROKEHEART PRO ganz besonders ans gebrochene Herz legen.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Robert Buchmann