Brian Marshall aus Connecticut ist ein humorvoller und vor allen Dingen ein gelangweilter Punkrocker, der sein Herz offensichtlich an den D.I.Y.-Gedanken verloren hat. Und so liegt mir jetzt eine mit viel Liebe gemachte Box mit selbstkopierten Cut&Paste-Covern vor, bestehen aus einer Kurzfilm-DVD, dem Cash Flagg-Zine #3 und einem Album von Brians Band CODE WORDS.
Die "Zombievision"-DVD besteht aus zwölf, ähem, "Kurzfilmen", die Brian mit seinen Freunden gefilmt hat. Nun wird dieser Begriff dem vorliegenden Trash nicht ganz gerecht, denn vielmehr handelt es sich um eine Ultra-LoFi-No-Budget-Splatter-Chaos-Produktion, nicht unähnlich dem deutschen "Freax".
Ob nun die lustig aneinander geschnittenen Auszüge aus George W.s Reden, Stop-Motion Star-Wars-Battles, einer sichtbar handgeführte Godzilla-Neuverfilmung oder Marmeladen-Zombie-Splatter-Clips - gut ist das alles nicht, unterhaltsam jedoch allemal!! Cash Flagg #3 besteht hauptsächlich aus Video-Reviews neuerer B-Movies wie "Kung Fu Hustle" oder "Land Of The Dead" und Kassenschlagern wie "Supersize Me" oder "Alien Vs.
Predator". Angenehm zu lesen, und mindestens genauso witzig wie die Kolumnen, die den Rest des aus vier A4 Seiten zusammengetackerten Heftes ausmachen. Eine echte Überraschung ist Brians Oldschool-Hardcore-Band CODE WORDS, bestehend aus Brian an Gitarre, Gesang und Bass und seinem Rechner am Schlagzeug.
17 schrammelige Punksongs, eindeutig beeinflusst von Bands wie BLACK FLAG, CIRCLE JERKS und REAGAN YOUTH! Viel Geld würde ich für diese Box nicht lassen, sie in meiner Sammlung zu haben, um Freunden darüber zu berichten, erfüllt mich jedoch mit Glücksgefühlen.
Ich glaube, ich will Brian mal kennen lernen ... (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Mario Turiaux