Zweite LP der Band, deren andere Nebenbeschäftigungen als Namedropping für ein volles Review ausreichen würden. Die Aufmachung suggeriert eine Uralt-Single-Compilation, deren Originale auf Labels wie RAW, Valer oder The Label hätten erschienen sein können.
Ein Schritt vorwärts vom Protopunk der ersten LP hin zur zweiten Punk-Generation, die schon genauer wusste, wo es hingehen soll. Eine Luxusreise durch das Punkmuseum, bei der ein Hit den nächsten jagt, und wären die Stücke damals auf den kleinen Labeln erschienen, wären sie gesucht und KBD-Blogfutter.
So authentisch und gekonnt können das nur extrem wenige Bands, ohne dabei ein wenig lächerlich zu wirken, eben weil sie es nicht können. DEFEKTDEFEKT können, und das mit einer Leichtigkeit.
Die LP ist soundtechnisch auf die Höhe der Zeit gehoben, aber nicht zu sehr poliert, und sie liefern keinerlei Füllmaterial, sondern Smasher um Smasher. Top-Scheibe, wenn man von damals schon alles hat oder keine Lust, um sich als Spätgeborener mühsam in die Materie einzuarbeiten.
Ganz nebenbei erwähnt ist dieses Trio auch eine verdammt geile Live-Band.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #145 August/September 2019 und Kalle Stille
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