Wenn ein Doktor der Gehirnforschung Musik macht, dann erwartet man in den meisten Fällen wohl eher komplizierten Jazz, denn latent progressiven Indierock. Genau jenem jedoch frönt Gitarrist Valera Igla, welcher oben genannten Titel inne hat, auf vorliegender dritter Platte des Bielefelder Trios 7 DAYS AWAKE und macht dabei eine durchaus passable Figur.
Dass man dabei sehr offensichtlich an Genregrößen wie RADIOHEAD, MUSE oder BLACKMAIL (insbesondere im Gesangsbereich, welchen übrigens Schlagzeuger Hell-G übernommen hat, kommen immer wieder gerne Vergleiche mit deren ehemaligen Sänger Aydo Abay auf) erinnert und auch das Schielen in Richtung MONOCHROME nicht von der Hand zu weisen ist, fällt nicht so sehr ins Gewicht.
Immer wieder werden die Songs durch post-rockige Klangspielereien aufgelockert, was den Hörer bei der Stange zu halten weiß. Besonders deutlich wird dies bei Stücken wie dem achtminütigen „Atlas 2050“, bei welchem die Band ihren instrumentalen Zeiten Tribut zollt.
Das Sänger Hell-G auch live weiterhin auf dem Schlagzeugschemel sitzen bleiben möchte, macht zudem auf Konzerte der Bielefelder mehr als neugierig. Unterm Strich also eine Band, die ich künftig im Auge behalten werde und dies auch allen Freunden oben genannter Formationen empfehle.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #93 Dezember 2010/Januar 2011 und Jens Kirsch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Claus Wittwer