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50 KAITENZ

s/t

Das beinahe manische Powertrio aus Osaka mischt derzeit die Powerpop-Szenerie tüchtig auf. Gregor Samsa darf zu Recht stolz sein, die Band nun endlich im SoS-Stall angedockt zu haben. Seit 2005 ist die Band bereits aktiv, hat acht Alben veröffentlicht und bleibt eine feste Größe, wenn es um beatlesken Garage-Punk mit einem gesunden Schuss Siebziger-Pop-Rock geht. Benannt nach einem japanischen Kleinstunterseeboot gehen Bogie, Danny und Dory mit viel Augenzwinkern und einem profunden Wissen über sämtliche Spielarten des Rock’n’Roll zu Werke, produzieren mit beiläufiger Leichtigkeit Ohrwürmer mit beachtlicher Langzeitwirkung. Der Bubblegum-Faktor ist dabei enorm hoch, der Hitquotient ebenso, und die Leidenschaft, mit der 50 KAITENZ musizieren, ist kaum zu bremsen. Bei den Leadvocals führt das allerdings zu einer gewissen unfreiwilligen Komik, allzu ambitioniert wirkt hier gelegentlich der Vortrag. Und auch wenn die Band völlig stoisch in ihrem ganz eigenen Soundschema verhaftet bleibt, ist die stilistische Bandbreite weit gefächert. Von Merseybeat-Harmonien über krachende Fuzz-Rocker bis hin zu polkaartigem Country-Punk geht die Reise, ohne dass hier etwas artifiziell oder aufgesetzt wirkt. Wenn dann auch noch ungeniert Hardrock im Sinne von „Fireball“ von DEEP PURPLE adaptiert wird, scheint selbst das in sich stimmig. Ein spannendes, vielschichtiges Album einer Band, die sich mit jeden Song neu zu erfinden scheint, dabei ihr Konzept mit professioneller Konsequenz und überschäumender Spielfreude umsetzt.