Die 49 AMERICANS waren wohl nicht nur eine der experimentierfreudigsten Bands der frühen UK-Post-Punk Ära, sondern, damit leider verbunden, eine unbekannte und schwer hörbare Band. Die vom Punk inspirierten U-Bahnschacht- und Straßenmusiker kamen Ende der Siebziger Jahre wieder nach oben beziehungsweise sie trafen sich in einem Schlafzimmer und nahmen, mit Kassettenrekorder inklusive eingebautem Kondensator-Mikrofon, ihre erste 1979 veröffentlichte 7“ mit 14 Songs auf.
„We Know Nonsense“ ist der Rerelease ihres zweiten Albums aus dem Jahr 1982 mit einem Mix aus Pop, Free Jazz, Disco, Post-Punk, No Wave, Samba und Kochtopfperkussion. Musikalisch abgedreht wie Eugene Chadbourne und experimentierfreudig wie ALTERNATIVE TV suchten auch 49 AMERICANS im D.I.Y.-Spirit nach neuen Möglichkeiten.
Neben Instrumentenwechsel gab es im Bandkollektiv wechselnde Besetzungen, unter anderem mit Gastmusikern wie Vic Albertine (SLITS) oder Vivien Goldmann. Die CD enthält, neben den 17 Songs vom zweiten Album, noch elf Songs vom 32 Songs starken ersten Album „E Plusribus Unum“ aus dem Jahr 1980 sowie zwölf Songs von der schon erwähnten 14-Track-Debütsingle.
Es ist schade, dass ähnliche Bands heute schwer zu finden sind. Als Referenz fallen mir spontan noch SWELL MAPS, FLYING LIZARDS, O12, RAINCOATS oder TRANSMITTERS ein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #107 April/Mai 2013 und Kay Werner