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DEPARTMENT S

45 Revolutions – Singles 1980-2017

Dinge, die man nicht tun sollte: Rereleases ohne Booklet, Linernotes und Diskografie veröffentlichten. Und: Texte im Klappcover in unleserlicher Mikroschrift orange auf schwarz abdrucken. Was schade ist, denn die Musik ist großartig und DEPARTMENT S der (Neu-)Entdeckung würdig.

Der erste, kurze „Sommer“ von DEPARTMENT S aus Großbritannien dauerte nur von 1979 bis 1982, dann war nach der Debüt-7“ „Is Vic There“ und ein paar weiteren alles schon wieder vorbei, aus dem Album wurde nichts.

Fast forward nach 2007: Gitarrist Herbage, Drummer Mizon und Roxy (damals Keyboard, nun Gesang) reaktivieren die Band, der ursprüngliche Sänger Vaughn Toulouse verstarb schom 1991. Zwei Singles und eine EP entstanden, man spielte auf dem Rebellion Festival, 2011 kam das Album „Mr Nutley’s Strange Delusionarium“ mit neu eingespielten alten Songs.

2015 dann stiegen Herbage und Mizom aus, nur Sänger Eddie Roxy blieb und machte mit neuen Musikern weiter – und nahm „When All Is Said And All Is Done“ auf, das erste komplett neue Album, das 2016 veröffentlicht wurde und auf dem DEPARTMENT S zwar durchaus an ihre Vergangenheit anknüpfen, doch ihre Wave- und Post-Punk-Roots auf durchaus moderne Weise verarbeiten.

Mit „When all is said and all is done“ findet sich der stärkste Song des aktuellen Albums auch auf dieser elf „normale“ Songs und vier Bonusnummern (teilweise Remixe) umfassenden CD. „Is Vic there“ ist natürlich auch dabei, und ganz großartig finde ich auch „Clap now“, „I want“ und „On my own again“.

DEPARTMENT S hatten immer ihren eigenen Sound, arbeiteten zwar mit zeittypischen Elementen (darunter eine Prise Neo-Mod-Pop à la THE JAM), aber klischeehaft klangen (und klingen) sie nie.

Entsprechend gut gealtert sind die alten Nummern und entsprechen gut schließen die neuen an. Besser spät entdecken als nie!