„There is no authority but yourself“, lautet ein Motto des Punk-Aktivisten-Kollektivs „Positive Force“. Von den ursprünglich US-weit verstreut agierenden Gruppen ist mittlerweile nur noch das in Washington DC als Verkörperung der Politisierung einer ursprünglich eher apolitischen ausgerichteten Szene aktiv.
Einst im Dunstkreis um MINOR THREAT, 7 SECONDS und RITES OF SPRING entstanden, ist man inzwischen zwar sichtbar gealtert und mit dem „We Are Family“-Netzwerk fusioniert, die Grundwerte sind aber noch immer die gleichen: Wer auch immer eine politisch-soziale Idee hat, kann diese in einem Community Meeting einbringen und findet mit etwas Überzeugungskunst und Engagement genügend Mitstreiter für deren Umsetzung.
Auf diese Weise sind in den letzten drei Jahrzehnten vielfältige Projekte in den Bereichen Obdachlosigkeit, Rassismus, Globalisierung, Krieg u.v.m. auf die Beine gestellt worden. Die Kernidee hinter Positive Force und die Entwicklung einzelner Konzepte im Laufe der Zeit zeichnet der Hauptfilm der DVD nach, den Robin Bell aus Interviews, Flyern, Fotos, Konzertmitschnitten und anderen Zeitzeugnissen zu einer sehr informativen Dokumentation zusammenmontiert hat.
Dabei lässt er nicht nur die Hauptaktivisten um Mitbegründer Mark Anderson zu Wort kommen, sondern auch an Benefizkonzerten beteiligte Bands/Bandmitglieder (darunter CRASS, BIKINI KILL, ANTI-FLAG, BEEFEATER, SCREAM und NATION OF ULYSSES).
Darüber hinaus wartet das üppige Bonusmaterial mit zahlreichen Konzertausschnitten und zwei kürzeren PF-Minidokus aus den Jahren 1991 und 2008 auf. Der Erlös aus dem Verkauf der DVD fließt selbstverständlich einem guten Zweck zu.
Pflicht für alle an politischem US/DC-Punk/Hardcore Interessierten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Anke Kalau