Wenn auf dem Cover halbnackte Männer von der Bühne fliegen, kann man schon recht schnell auf den Inhalt schließen. Das PP aus Hamburg ist ein Hardcore-Zine reinsten Wassers und nicht nur durch die Auswahl der Bands ,sondern auch durch das Layout lässt sich mal ganz anschaulich beschreiben, wo der Unterschied zwischen einem Punk- und Hardcore-Heft heutzutage allgemein liegt: Denn das ganze Heft kommt sehr sehr sauber und klar rüber, da gibt’s keine verwackelten Fotos, kein Schnipsellayout oder verwirrende Grafikexperimente.
Wäre ich garstig aufgelegt, könnte ich das auch steril nennen. Inhaltlich finden sich unzählige Interviews mit Bands und Labels wie RISK IT!, END IS FOREVER, INSIDE JOB oder district 763 Records – kenne ich allesamt nicht, aber ich bin ja nun auch nicht knietief in der heutigen HC-Szene verwurzelt.
Ein Highlight in der dritten PP-Nummer ist aber auf alle Fälle das Fanzine-Special. Bin ja selbst der Meinung dass sich in letzter Zeit wieder vermehrt Leute dazu berufen fühlen, Hefte zu produzieren.
PP-Chef Jakob hat vier Zine-Kollegen zur Diskussion zusammengerufen und das liest sich schon ganz interessant. Was mir aber beim PP insgesamt ein bisschen fehlt, ist so eine persönliche Färbung.
Wenn Hardcore wirklich mehr als Musik ist, dürfte von diesem „more“ auch gern mehr im Heft sein. Die PP-Leser würden es bestimmt nicht schlecht finden, zu lesen, was sonst in Jakobs Kopf vorgeht.
Die zwei bis drei Konzertberichte machen das insgesamt auch nicht wett.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Ute Borchardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Gary Flanell
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und Matin Nawabi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Michael Schramm