Doch, es ist gewöhnungsbedürftig das neue STERNE-Album. Drei Jahre und Keyboarder Richard von der Schulenburg (am Songwriting teilweise noch beteiligt) hinter sich lassend, haben sich die Hamburger vom rauhen Sound des letzten Albums ab- und der Disko zugewandt.
Die Auszeit dazwischen braucht es auch, um einen Song wie „Life in Quiz“ (auf meiner Promo-CD Track Nr. 2, auf dem Kaufalbum der, wie ich finde, gewagte Opener) verdauen zu können, einen lupenreinen Dance-Song, der alleine anhand von Frank Spilkers markanter Stimme erahnen lässt, wer die dafür verantwortliche Band ist.
Aber bei aller anfänglicher Skepsis: DIE STERNE dürfen so etwas! Klar, mit House und dergleichen kann man mich jagen, aber hier passt das, fügt sich in den bandtypischen Sound, ergänzt diesen.
Bald lassen sich die Songs verinnerlichen, hat man sie im Kopf, da kann Produzent Mathias Modica soviel Elektronik reinprogrammieren, wie ihm Spaß macht. „Deine Pläne“ hat Ohrwurmqualität, „Depressionen aus der Hölle“ das Zeug zum Klassiker, während „Wie ein Schwein“ entspannt dahingroovet als hätte es „Räuber und Gedärm“ nie gegeben.
Auch das wunderbare Akustikgitarrenstück „Ein Glück“ findet neben hämmernden Beats seinen Platz, wenngleich es wie das siebenminütige „Himmel“ auf der Ladenversion zum Bonustrack der Limited Edition degradiert wurde.
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