Auch die zweite aus der Zusammenarbeit des Klangkünstlers und Experimental-Elektronikers Peter Rehberg und Stephen O'Malley (SUNN O))), KHANATE) unter dem Namen KTL resultierende Veröffentlichung ist in Auszügen in dem im März 2007 uraufgeführten Theaterstück "Kindertotenlieder" von Gisèle Vienne und des Schriftstellers Dennis Cooper verwendet worden.
Aber wie der erst Ende des letzten Jahres veröffentlichte Vorgänger funktioniert auch "2" ohne diese Umgebung. Im direkten Vergleich der beiden Platten fällt auf, dass O'Malley und Rehberg trotz der Harmonie, die die beiden schon beim ersten Mal entwickelten, auf "2" musikalisch noch enger zusammen gerückt sind, ihre ganz eigenen Herangehensweisen noch besser miteinander kombiniert und dadurch eine noch beeindruckendere Fusion ihrer Musiken erwirkt haben.
Etwas sanfter als das streckenweise zermalmende "KTL" scheint "2" dann auch geworden zu sein. O'Malleys Gitarrenwände sind etwas in den Hintergrund getreten, was aber nicht heißt, dass das Ganze weniger intensiv geworden, oder dem Mann seine Liebe zu niederfrequenten Drones verloren gegangen ist.
Gerade beim für mich das Kernstück des Albums darstellenden, knapp halbstündigen und von einer brillanten Dynamik lebenden "Theme" bauen Rehberg und O'Malley eine zwar minimalistisch erscheinende, aber genial durchdachte und komponierte Atmosphäre auf, die den Song kaum ertragen lässt, dessen Anziehungskraft man sich aber dennoch nicht entziehen kann.
Einfach fantastisch. Aufgenommen wurden die insgesamt knapp über siebzig Minuten laufenden vier Tracks dieses Mal zum Teil in einem ehemaligen Schlachthaus im französischen Angers und auf einem Landgut aus dem 16.
Jahrhundert im Westen Frankreichs, während "KTL" ja noch teils während eines Sturms in einer südfranzösischen Festung und teils in einem sonnigen Wintergarten in Grenoble entstand. Es sei dahingestellt, inwieweit die Umgebung Einfluss auf die Musik hatte, letzteres zeigt auf sympathische Weise, dass Rehberg und O'Malley trotz der Ernsthaftigkeit, mit der sie ihre Musik angehen, sich selbst nicht so ernst nehmen, wie es die Kretins gerne hätten, die immer dann hellhörig werden, wenn etwas nach "Kunst" riecht, gute Musik aber nur auf Befehl gut finden.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und André Bohnensack
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #102 Juni/Juli 2012 und André Bohnensack