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TURNSTYLES

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Die Ziffer „2“ als Titel hat hier durchaus ihre Bewandtnis: Hier liegt nicht nur das zweite Album des Duos (zwei Leute!) aus Memphis, Tennessee vor, es ist auch die zweite Kollaboration zweier Labels aus zwei Ländern. Zudem ist es ein Doppelalbum. Seth Moody an der Gitarre und Drummer Graham Winchester sind ein Powerduo mit allerlei Verbindungen in der Memphis-Rock’n’Roll-Szene und Teil der JACK OBLIVIAN BAND, geistern außerdem mit ihren eigenen Bands SHEIKS und DEVIL TRAIN durch die Welt. Die beiden Scheiben im smarten Gatefold-Cover werden von den beiden mühelos mit guten Kompositionen gefüllt. Mal krawallig-kratzbürstig im WHITE STRIPES-Sound, mal mit Surf-Twang-Instrumentals. Süße Powerballaden, Fifties-Teen-Idol-Pop, Memphis-Billy ohne Slapbass. Tempo- und Rhythmuswechsel schütteln Graham und Moody mühelos aus dem Hemdsärmel, wohldosierte Schüsse von Melancholie ergänzen das weite Spektrum. Dass sie technisch mehr auf dem Kasten haben, als es zunächst scheint, wird immer wieder an unerwarteten Akkordfolgen deutlich, es sind eben Vollblutmusiker, und nicht umsonst spielte Graham auch in der finalen Version der REIGNING SOUND. Spannendes, vielseitiges Album, so weit gefächert wie der gesamte Memphis-Rock’n’Roll-Mikrokosmos.