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MIKE PATTON

1922

Fast wäre mir Zak Hilditchs hervorragende Adaption der Stephen King-Kurzgeschichte „1922“ durch die Lappen gegangen, die wie schon die ebenfalls sehr gelungene King-Umsetzung „Das Spiel“ hierzulande auf Netflix zu sehen war.

Wäre da nicht die Veröffentlichung des Soundtracks gewesen, den Mike Patton komponiert und nun auf seinem Label Ipecac herausgebracht hat. In dem mit Thomas Jane und Molly Parker besetzten „1922“ geht es, ähnlich wie in vielen Geschichten von Edgar Allan Poe, um den Fluch der bösen Tat, der den Protagonisten, einen Farmer, der seine Frau aus finanziellen Gründen umbringt, zunehmend in den Wahnsinn treibt, und so endet die Geschichte folgerichtig extrem tragisch, eine schauerliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewissen.

Dementsprechend ist Pattons Score nicht gerade Wohlfühlmusik, aber wer hätte das auch erwartet? Es überwiegen die dissonanten Momente, die dominiert werden von Industrial-artigem Noise und unter die sich auch immer wieder etwas harmonischere Streicherparts mischen.

Wirklich songorientiert ist hier nichts, dafür gelingen Patton insgesamt 21 sehr sperrige und düstere Dark Ambient-Sound-Miniaturen, die sich aufgrund ihrer atmosphärischen Qualität dennoch erstaunlich gut auch losgelöst vom Film anhören lassen.