Wenn meine letzte Woche (nervenzehrend, lang und mit wenig Schlaf) ein Album wäre, dann wäre sie „00Yes“. Das klingt jetzt nicht nach einer Empfehlung, weiß ich, und empfehlen kann ich dieses Album tatsächlich nur so halb.13 YEAR CICADA scheinen jedoch ganz genau gewusst zu haben, was für ein Chaos sie da auf die Menschen loslassen, und müssen jetzt mit der Verwirrung leben, die sie verursachen.
Wer Melodien oder gar Refrains mag, sollte Abstand nehmen. Wessen Leben aber noch einen chaotischen, verwirrenden Soundtrack braucht, der greife beherzt zu. Jeder Song ist ein völlig irres Wirrwarr aus Geschrei, Gefiepse, Gewummer und Rhythmus.
Manches klingt, als hätte eine Kindergartengruppe einen Haufen Instrumente zum Spielen bekommen, dann ist der Beat aber doch so geradlinig, dass dieser Vergleich nicht mehr hinhaut. Ganz ehrlich: Ich verstehe nicht, was das soll.
Erst bei „Picking your nose“ kann ich so etwas wie ein Schema erkennen, der Rest ist irgendwie Spoken Word, Klangexperiment und Drogentrip, durch den Mixer gejagt und LoFi aufgenommen, mit Geschrei garniert und dann auf Vinyl gepresst.
Man kann sich darauf einlassen und eine Menge entdecken, das ja. Man kann aber auch schnell die Geduld verlieren. So wie ich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Julia Brummert
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Gary Flanell