MINDMINE

#1

Es fängt ganz unverfänglich an mit Fanzine-, Platten-, Film- und Buchbesprechungen plus ein paar Bestenlisten, das Mindmine, ein neues Egozine von Dennis aus Bonn. Es folgen ausführliche Schilderungen des literarischen und musikalischen Werdegangs, der miesesten Jobs und der Krankengeschichte.

Und tatsächlich ist es ganz gut, dass man Don Psychote erstmal ein bisschen kennen lernt, bevor der eigentliche Hauptteil beginnt, „The Rehab Diaries“. Auf über sechzig Seiten erhalten wir nun Einblick in den Alltag der offenen und geschlossenen Psychiatrie: die Absurdität, die Gängelung, die bekloppten Mitpatienten, die Tage voller Selbsthass.

Aber es gibt auch Lichtblicke, Freunde, Pläne, Reflexionen. Wann immer möglich, schreibt er an seiner Doktorarbeit über Kapitalismuskritik in der Science Fiction. Und bei allem ist „St. Monans-Patron Saint of Fuck All“ immer noch Punk – gejammert wird nicht.

Für so viel bittere Realität liest sich das verblüffend unterhaltsam. Das könnte ich mir sogar gut als regelmäßige Kolumne vorstellen ... P.S. Sollte das Ox am Bonner Bahnhof mal wieder vergriffen sein, einfach nachbestellen, ist so ein kostenloser Service.