ZOFF

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Jetzt gibt’s noch mal richtig Ärger...

Komisch, irgendwie scheint sich mein Leben wie von selbst zu vervollständigen. Nachdem ich mit Gunter Gabriel (Ox #48) einen Helden meiner Jugend verarbeitet habe, treffe ich ausgerechnet auf seiner Release-Party Tom von Sireena-Records, der mir ganz nebenbei erzählt, dass es ZOFF wieder gibt und er demnächst eine Zusammenstellung mit den alten Gassenhauern und neuen Songs herausbringen wird. Da musste ich mich erstmal setzen... Mit ZOFF verbinde ich so viele Erinnerungen, dass ich das ganze Heft damit zumüllen könnte. Ihre Songs waren meine Gefährten durch die stürmischen 80er-Jahre und auch noch heute wird zu später Stunde das nicht mehr ganz so jungfräuliche Vinyl herausgekramt und kräftig mitgegrölt. Die Musik ging ins Ohr und in die Beine. Die Texte erzählten Geschichten von sympathischen Verlierern und romantischen Eigenbrötlern. Voll aus dem Leben! Das passte einfach! Ihr größter Hit ist wohl „Sauerland“, der es sogar bis auf eine dieser „Fetenhits“-Compilations geschafft hat. Ist doch nicht schlecht für eine Band, die aus der tiefsten Provinz auszog, um Deutschland zu eroben, oder?! Das Interview mit Reiner Hänsch, dem Motor hinter ZOFF, führte ich per E-Mail und teilweise wurden die Fragen direkt vom spanischen Strand aus beantwortet. Da ich aber immer auch den Menschen hinter der Musik kennenlernen will, verabredete ich mich zum Fotoshooting bei ihm zu Hause in Willich. Dort wurden wir, mal wieder viel zu früh und mit zittrigen Knien, von seiner Frau mit selbstgemachten Pralinen vollgestopft. Sehr lecker, Kompliment nochmals. Ich muss ehrlich sagen, selten war mir ein Mensch direkt so sympathisch wie Reiner.


Bei jeder „Reaktivierung“ einer Band kommt logischerweise die Frage nach dem „Warum“?


Ja, warum eigentlich? Aus Spaß! Hat ja eine ganze Weile gedauert, aber plötzlich, durch Tom Redecker von Sireeena angeregt, hatte ich Spaß an der Idee, mal wieder ein paar Songs zu schreiben. Ich bin ja sonst ein ziemlich fauler Hund, hatte zwar hin und wieder schon mal angefangen einiges zu ‘basteln’. Habe es aber dann immer wieder zur Seite gelegt, weil mir Jobs dazwischen kamen oder auch weil die richtige Motivation fehlte. Ich hatte das Kapitel ZOFF eigentlich abgeschlossen. Aber jetzt stand ja eine richtige Veröffentlichung bevor, der Tom hat ganz gut Druck gemacht, und da habe ich plötzlich wieder den Drive gehabt, was zu machen.

Und warum dann nicht eine Reunion als „richtige“ Band?

Weil ich eigentlich nur ein paar neue Songs machen wollte – so wie früher –, und nicht die Absicht hatte, die Band wieder ins Leben zu rufen. Und früher habe ich die Songs ja auch alleine gemacht. Nur gab es damals wenig Möglichkeiten, die Songs erst einmal richtig im Studio zu produzieren, bevor man sie auf die Bühne bringt. Damals standen wir ja erst mal im Proberaum und mussten versuchen, die Songs irgendwie für einen Auftritt herzurichten, dann kam erst die Platte. Jetzt mache ich es andersherum.

Was machen eigentlich die anderen Ex-Zoffer? Besteht da noch Kontakt?

Ehrlich gesagt gibt es relativ wenig Kontakt. Die machen alle in irgendeiner Weise Musik. Jan Kazda, unser Bassist, produziert Jazz und Pop und hat eigene interessante Projekte. Reiner Burmann, Keyboards, verdient sein Geld als Arrangeur, Produzent und Autor in der, ich nenne es mal vorsichtig, ‘Unterhaltungsmusik’. Martin Köhmstedt, unser Gitarrist, hat ebenfalls eigene Projekte, und Rudi Marhold, unser letzter Schlagzeuger, spielt jetzt bei Götz Alsmann und vielen anderen.

Die neue Platte „Alles beim Alten“ ist ja eine Compilation aus neuen und alten Songs. Bestand kein Interesse daran, die alten Platten komplett wieder zu veröffentlichen?

Nein! Es gab immer wieder mal Compilations und auch Komplettausgaben aller alten Songs auf CD, die zwar fast nur in der Region verkauft wurden, die als Sauerland bekannt sein dürfte. Das gesamte Material ein weiteres Mal wieder zu veröffentlichern, das erinnert mich an die 20. Abschiedstournee irgendeiner Dinosaurier-Band. Da muss schon was Neues her, sonst fühlen sich die Leute, glaube ich, verarscht.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Sireena Records?

Durch Tom Redecker, den ich auf der PopKomm vor einem Jahr getroffen habe. Er fragte, ob ich nicht nochmal die ZOFF-Nummern auf einer neuen Compilation wieder veröffentlichen wollte. Tom kommt aus dem selbem Kaff wie ich. Das wollte ich erst nicht, habe aber dann doch neue Stücke geschrieben.

Für diese neue Compilation wurden einige Songs neu abgemischt und teilweise neue Versionen verwendet. Warum wurden die alten Sachen nicht so belassen, wie sie waren? Denn gerade darin liegt doch ihr besonderer Charme! Künstlerische Freiheit oder die Zerstörung eines Kultes?

Zerstörung eines Kultes?! Eher Verbesserung! Wer die alten Sachen so mag, wie sie waren, der soll uns dann genauso in Erinnerung behalten. Aber ich denke, wenn man so etwas wie diese ‘neue’ CD macht, mit diesen vielen alten Titeln, dann sollten sie nicht mehr so klingen wie vor fast zwanzig Jahren. Das kann man sich ernsthaft nicht mehr anhören. Das ist wirklich pure Nostalgie. Ich kann es mir so nicht mehr anhören, ohne bei jedem Titel zu denken: Hätten wir den doch mal richtig produziert. Und wir hätten auch damals das alles schon viel besser hinbekommen müssen. Wir waren leider viel zu unerfahren, um die Sachen korrekt zu produzieren. Und jetzt, wo ich selbst so viel Musik produziere, und wo ich weiß, wie es gemacht wird, wurmt es mich umso mehr, dass unsere alten Sachen so verhunzt worden sind.

Besonders schrecklich finde ich die Disco-Version von „Gimme Gummi“, die ja schon einmal auf der 94er-Sauerland-EP veröffentlicht wurde. Warum gerade diese Version?

Ja, verdammt nochmal, was habt ihr denn alle nur mit dieser Version?! Disko? Das ist doch nur Spaß! Versteht ihr denn alle keinen Spaß?! Du bist nämlich nicht der Einzige, dem diese Version nicht gefällt. Egal, mir gefällt sie, und mir hat es Spaß gemacht, sie genau so aufzunehmen. Hör dir doch mal die Originalversion an. Dieses Gehacke kann man doch wirklich keinem zumuten. Der Song an sich ist ja okay. Witzig, ironisch, selbstverarschend... Aber musikalisch ist die Originalaufnahme doch eine Katastrophe. Wir haben uns damals die Kopfhörer aufgesetzt, ein Metronom gehört und krampfhaft versucht, irgendwie das Tempo zu halten. So kann man doch keine Musik machen! Da ist doch das hier wirklich besser, auch wenn du es Disko nennst.

Die neuen Songs überzeugen mich dagegen total! Als wäre die Zeit stehengeblieben. Dieselbe Stimmung, dasselbe Grinsen. Genial! Warum hat es nur so lange gedauert, was neues zu machen?

Na ja, ich habe es gerade ja schon geschildert. Mir fehlte bisher der richtige Antrieb, ich hatte eine Menge anderer Sachen zu tun, und außerdem gab es auch noch ein paar persönliche Gründe, warum ich die alte Zeit nicht unbedingt wieder aufleben lassen wollte. Aber jetzt war es soweit, und es ging mir unheimlich gut von der Hand. Ruckzuck waren die Songs fertig, so wie früher, diesmal allerdings mit viel mehr eigener Erfahrung und Abstand, ohne irgendwelchen Druck und unabhängig von irgendwelchen Trends.

Ist nach diesem Appetithäppchen ein komplettes neues Album geplant?

Ich sag mal einfach ja, weil ich diese Songschreiberei doch ziemlich gern mache und ich kann mir gut vorstellen, dass es vielleicht im Sommer ein komplettes neues Album geben wird.

Wird es auch Live-Konzerte geben? Bitte, bitte, bitte... Wenigstens eines im Sauerland. Gibt es schon Reaktionen auf die Platte?

Also, wenn es die neue CD gibt, dann werden wir wohl auch wieder touren. Erstmal im Sauerland, natürlich! Aber ganz so einfach, wie man sich das vorstellt, ist es natürlich nicht. Da müsste man erst mal die Bandmitglieder reaktivieren. Das könnte klappen, die sind sicher wieder dabei! Ein paar zusätzliche Musiker würde es dann auch geben, um das Ganze optimal live rüberzubringen. Das kostet natürlich Geld. Von denen verdient ja jeder irgendwie sein Geld und sich einfach nur so aus Spaß für eine Weile ausklinken, ist da nicht mehr drin. Ich muss auch sehen, wie ich das mit meinem jetzigen Job vereinbaren kann, den will ich auch nicht einfach aufs Spiel setzen. Wir werden proben müssen, aber unmöglich ist das alles nicht. Dann müssen wir auch klären, ob die ZOFF-Gemeinde überhaupt noch groß genug ist, um die eine oder andere Halle zu füllen. Ich bekomme zwar jede Menge Post, E-Mails und Faxe, seit die CD draußen ist, aber vieles ist natürlich von den alten Fans, die sich freuen, dass wir wieder da sind. Aber was ist mit den Jüngeren? Wie finden die so alte Säcke, die leicht angejahrt auf die Bühne klettern und ihre Rockmusik machen? Ich persönlich muss ja sagen, dass mir das Alter zwar nicht ganz, aber doch ziemlich egal ist. Da steht dann halt eine Band, die ihre Songs spielt und darauf kommt es letztendlich an!

Spielt das Sauerland nach wie vor eine zentrale Rolle in deinem Leben?

Schon, ich komme schließlich daher. Da stellt man immer fest, dass einem verschiedene Dinge nicht passen und dass einem die Leute mit ihrer Kleingeistigkeit auf die Nerven gehen. Das ist überall so, jeder hat sein persönliches Sauerland. Ein New Yorker schreibt eben was über seine Stadt, die auch ihre Macken hat und vielleicht in gewisser Beziehung ebenso kleingeistig ist wie irgendein Provinznest. Jetzt wohne ich in einem noch viel kleineren Nest hinter Düsseldorf. Aber es ist hier ganz gemütlich und schließlich mein selbstgewähltes Exil!

Was hast du vor ZOFF gemacht? Die PEEWEE-Bluesgang feiert dieses Jahr 25-jähriges Bühnenjubiläum...

Stimmt, unter anderem habe ich bei den PEEWEES gespielt und gesungen. Das hat auch Spaß gemacht, bis ich dann aber meine eigentliche Bestimmung in den deutschen Texten sah, das fand ich viel interessanter...

Wenn ich mich heute auf deiner Website umschaue, muss es dir gut gehen. Du hast eine gutlaufende Werbeagentur, die für fast alle großen Marken die Musik produziert.

Ja, es läuft ganz gut, aber ich habe keine Werbeagentur. Ich bin freier Komponist und Produzent von Musik für die Werbung! Man kann mich anrufen und mir ein Projekt anbieten. Da sind dann manchmal sehr interessante Sachen dabei wie z.B. Bacardi oder die Expo, und es ist auch musikalisch hochintessant und spannend in allen Stilen zu Hause sein zu müssen.

Wie muss man sich solche Auftragsarbeiten vorstellen?

Ich bekomme ein Briefing, also eine Idee von dem, was der Kunde oder die Agentur sich so vorstellen. Manchmal ist es sehr detalliert, und es existiert eine feste Vorstellung von der Art der zu produzierenden Musik, manchmal weiß man aber auch noch gar nichts. Dann muss ich erst mal machen. Das ist manchmal schwierig, weil man dann über Geschmack redet und der ist nun mal sehr verschieden, zum anderen, weil die Auftraggeber zwar meistens eine bestimmte Vorstellung haben, diese aber nicht artikulieren können, und es alles dann sehr viel Nerven und Zeit kosten kann. Aber am Ende wird alles gut.

Bleibt dabei nicht die eigene musikalische Identität auf der Strecke?

Nein. Du siehst ja, dass meine neuen Sachen genauso wie die alten Stücke geworden sind. Im Gegenteil, es erweitert enorm deinen musikalischen Horizont, weil man in allen musikalischen Spielarten zu Hause sein muss. Das bringt einem richtig was! Ich wäre von alleine doch nie auf die Idee gekommen, mal irgendwelche Klassikstücke aufzunehmen, Jazz zu spielen, oder vielleicht irische Folklore zu produzieren. Das ist doch interessant!

Gab es nach dem ZOFF-Split und der Solo-Scheibe nie das Verlangen, wieder was zu machen? Oder habe ich da was verpasst?

Da hast du nix verpasst. Außer jeder Menge Anfragen, ob wir denn nicht endlich mal wieder auftreten wollen, gab es nichts!

Gibt es doch gar nicht! Musiker, die fast zwanzig Jahre nichts eigenes machen wollen?!

Na ja, die gibt es eben schon! Ich hatte eine Menge anderer Sachen zu tun in den letzten Jahren. Mein ganzes Leben hat sich verändert – auch privat. Da hab ich es einfach nicht hingekriegt, neu durchzustarten, aber du siehst ja, man kommt doch immer wieder auf seine Wurzeln zurück!

Die alten ZOFF-Platten kamen ja auf Jupiter-Records heraus. Diese Firma gehört einem gewissen Ralph Siegel. Wie kam es damals zur Zusammenarbeit?

Der war der einzige, der sich so richtig für uns interessiert hat. Wahrscheinlich waren wir aber nur seine Alibi-Rockband! Es bestand zwar auch von anderen großen Majors wie EMI Interesse, aber die haben sofort gehört, dass man die Produktionen, so wie sie waren, nicht veröffentlichen konnte und hätten dann erst nochmal neu produzieren müssen. Siehst du, nicht nur ich wollte es überarbeiten, haha. Das Risiko und die Kosten waren denen zu groß, und so haben wir es bei Siegel gemacht, obwohl ich immer ein ungutes Gefühl dabei hatte, so zwischen DSCHINGHIS KHAN und Karel Gott...

Wie war es, als kleine Gruppe aus dem Sauerland plötzlich im großen Showbusiness zu landen?

Leider war es ja gar nicht so. Das große Showbusiness hat ohne uns auskommen müssen. So richtig hat es eben nicht geklappt. Deshalb habe ich ja auch dann das Handtuch geworfen. Es ist aber auch ziemlich schwierig. Da muss man im richtigen Moment die richtigen Fäden ziehen und dann auch noch eine Menge Glück haben, aber die richtigen Fäden muss man erst mal in der Hand haben!

Zur Zeit gibt es ja ein 80er-Revival, besonders die ganze NDW-Zeit wird gerade stark aufgearbeitet. Wie war das damals für euch?

Eigentlich haben wir gar nicht richtig dazugehört. Wir waren nicht wie Hubert Kah, Joachim Witt, Markus oder Nena... Wir haben eigentlich einfach immer unser Ding gemacht. Leider nicht konsequent genug. Ich sehe uns eher als eine Band wie BAP. Ich sage jetzt eigentlich nur BAP, weil die damals auch in denselben Schuppen wie wir für 800 DM gespielt haben. Damals haben wir noch gedacht: Die schaffen es nie! Die haben es aber dann richtig gemacht, haben durchgehalten und mit professionellem Management usw. die Sache in den Griff bekommen. So hätten wir das auch machen müssen.

Es gab ja auch mal die ZOFF REVIVAL BAND von eurem Ex-Drummer Melo Sobirey, die 1994 sogar auf Tour war...

Ich habe davon gehört. Aber mal ehrlich, und ich will mir ja nichts einbilden, doch wenn ich die Sachen nicht selber singe, dann ist es doch nicht ZOFF, oder?!

Wenn ich mir die ZOFF-Platten so in einem Rutsch anhöre, fällt mir auf, dass sie immer „softer“ wurden und der Reggae-Einfluss zunimmt...

Wenn man so wie ich bei den Texten startet, also erst den Text und dann die Musik dazu macht, dann geht das auf deutsch am besten mit Uptempo-Nummern oder eben als Reggae. Dieser Rhythmus ist einfach klasse und hat das richtige Tempo für die Rhythmik der deutsche Sprache. Du hast aber recht, manchmal war es etwas zu weich. Ich weiß gar nicht mehr wieso, denn ich stand eigentlich auch immer mehr auf die härteren Gitarrensachen. Aber jetzt geht es doch wieder, oder?! Die neuen Stücke sind doch hart genug?! Okay, Reggae ist dabei.

ZOFF trifft voll das damalige Lebensgefühl der 80er. Sind die neuen Songs ein wehmütiger Rückblick? Ich jedenfalls erwische mich schon öfters dabei...

Tja, vielleicht für dich. Wenn meine Songs jüngeren Leuten nichts mehr sagen sollten, dann ist es vorbei! Damit meine ich allerdings nicht die 16-jährigen, denn die können mit uns sowieso nichts anfangen. Aber die jetzt so zwischen 25 und 30 sind, die haben wir auch vor 17 Jahren mit den Texten angesprochen und an den grundsätzlichen Themen hat sich meiner Meinung nach seit damals nichts geändert! Ich denke und hoffe wenigstens, dass die Texte nicht von gestern sind, sondern eigentlich aktuell bzw. zeitlos. Mal sehen, wer zu den Konzerten kommt...

Wie kam es überhaupt zu dem Gruppennamen ZOFF?

Fiel mir damals so ein. Plakate sollten beschriftet werden und ein Name musste her, und ich dachte: ZOFF, das ist doch was! ‘Zoff’ machen, etwas bewegen, Unruhe in der damaligen Musikszene stiften und den Einen oder Anderen nervös machen. Es gab immer einige, die den Namen wohl falsch verstanden haben. Ich hab immer wieder mal Fans getroffen, die sich wohl was anderes vorgestellt hatten und das mehr mit Randale assoziierten. Die waren bei uns völlig verkehrt und haben das auch schnell gemerkt. Damit hatten wir nix zu tun.

Die Menschen bzw. Typen, die du in deinen Texten beschreibst, existieren die wirklich? Die wirken so lebensnah...

Ich beleihe schon mal ein Original. Vielleicht merkt dieses Original dann auch sogar, dass es gemeint ist. Aber wichtiger ist mir eigentlich, Typen zu beschreiben, die es überall und immer wieder gibt! Die sich dann in den Songs wiedererkennen und vielleicht sogar über sich nachdenken. Ich komme ja auch manchmal drin vor und denke über mich nach: Mensch, Reiner, was ist nur aus dir geworden?!

Was für Musik hörst du denn privat?

Alles, was gut ist. Wenn das Radio läuft, weiß ich oft gar nicht, wer die Bands und Interpreten sind, aber das spielt auch keine Rolle. Viele von den Neuen sind ja leider auch nur ganz kurz da und tauchen dann nie wieder auf. Um ganz vorne anzufangen: Ich bin ein großer BEATLES-Fan, wenn diese Band überhaupt noch einer kennt?! Die STONES waren aber auch nicht übel. Von den aktuellen Sachen find ich Grönemeyer wirklich gut! Mich nervt nur dieses Gesangsgeknödel, aber über Geschmack lässt sich nicht streiten! Auf den heutigen Westernhagen steh ich nicht so richtig, aber die ganzen alten Sachen waren gut! Im Moment höre ich 2RAUMWOHNUNG ganz gerne.