VOMIT FORTH

Foto© by Finn Geiger

Dunkel und antagonistisch

Die Gruppe aus Connecticut tritt mit Slam-Death-Elementen, brutalen Breakdowns und Blastbeat-Attacken, aber auch eingängigen Passagen und markanten Riffs an. Auf „Terrified Of God“ finden sich extreme Sounds zwischen Metal und Core. Das rund halbstündige Werk überzeugt mit Variabilität und krasser Zuspitzung.

Davon, dass heftige Stile gegenwärtig wieder größere Popularität erfahren, profitiert das US-Quartett seinem Frontmann zufolge nicht: „Das hat uns in vielerlei Hinsicht eher geschadet“, so Kane Gelaznik. „Für den Death Metal waren wir schon immer zu sehr Hardcore und andererseits zu Death Metal für den Hardcore. All die Möglichkeiten, die wir bisher erhalten haben, sind nicht darauf zurückzuführen, dass der Zeitgeist auf unserer Seite ist oder wir das, was wir tun, bewahren.“ Letzteres widerspräche dem Wesen der Gruppe: „VOMIT FORTH waren von Anfang an eine sehr vielfältige Band“, führt der Shouter an. „Bei uns findet man Versatzstücke aus dem Death Metal, Grindcore, Hardcore und Sludge. Als die Band sich weiterentwickelte, fügten wir dunklere, experimentellere Elemente hinzu. Unsere musikalische Identität war schon immer dunkel und antagonistisch. Wir machen böse Musik, die dich umbringen will. Klanglich gehen wir keine Kompromisse mehr ein. In der Vergangenheit haben wir das getan und deshalb gelitten. Unsere Einstellung ist, dass wir jede Show in ein Kriegsgebiet und jede Platte in eine Kampflied verwandeln wollen.“ Und tatsächlich, das zweit Werk des Quartetts klingt exakt so – über die volle Spielzeit hinweg angriffslustig und drückend: „Es ist wichtig, seine Wurzeln nicht zu vergessen“, sagt der Frontmann mit Nachdruck. „Gleichzeitig respektiere ich Künstler nicht, die sich in ihrer Haut wohl fühlen. Ein wahrer Künstler kann seinen Kernsound beibehalten und gleichzeitig seine Grenzen erweitern. Wir streben stets danach, uns selbst zu übertreffen. ‚Terrified Of God‘ klingt wie neue und verbesserte VOMIT FORTH. Die Platte spricht im Kontext unserer Diskografie für sich selbst.“ Wichtig ist dabei, dass es nicht nur extreme Kost setzt, sondern auch extreme Catchiness gegeben ist: „Wir schränken uns niemals ein“, gibt Kane selbstbewusst aus. „Ich habe das Gefühl, dass wir immer unvergesslich sein werden. Die Hooks sind in unserer DNA. Das kommt einfach daher, dass die Entstehung unseres Sounds so vielfältig ist. Ich möchte, dass die Menschen sich unwohl und verängstigt fühlen, wenn sie uns hören, aber auch fasziniert. Unser Sound hat so viele Facetten, dass für jeden etwas dabei ist.“ Das klappt tatsächlich, denn man kann die Gruppe sowohl als modern-brachiale Death-Metal-Band als auch brutal-brachialen Deathcore-Act verstehen.