Wo und wann gegründet, heute wo ansässig?
Das Label ist aus dem Fanzine Punküberfall, später: Überfall hervorgegangen. Die erste Veröffentlichung gab es 1997 auf Kassette. Damals saß ich noch im beschaulichen Spenge. Heute leben ich und mein Label in der benachbarten „Metropole“ Bielefeld.
Von wem gegründet und wer steckt heute dahinter?
Me, myself and I. Marcel.
Lebst du von deinem Label?
Mental lebe ich unter anderem von meinem Label, finanziell sehe ich mich zu herkömmlicher Erwerbsarbeit gezwungen.
Was machst du sonst noch?
Essen, Trinken, Schlafen ... Außer um die Musik anderer kümmere ich mich auch um eigene Musik als Bassist von CONTRA D sowie solo und genrebefreit als MARS GALLICULUS. Mein Fanzine lebt noch als Webzine und Teil der Label-Website weiter. Da gibt es sporadisch noch Texte von mir zu lesen. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich als Altenpfleger.
Welche sind deine bevorzugten Stilrichtungen?
Mit genre-ideologischen Einschränkungen will ich mich gar nicht so sehr beschäftigen. Entweder macht Musik mir Spaß – oder was sonst gerade angebracht ist – oder eben nicht.
Deine Label-Vorbilder?
Ich mache einfach, worauf ich Bock hab. Ich begeistere mich für Musik und die Gestaltung drum herum. Direkte Label-Vorbilder habe ich nicht.
Die ersten Bands, die heutigen Bands?
Alles fing an mit einem Tribute-Sampler für den verstorbenen NOTDURFT-Sänger Tom. Und so zieht sich das Erbe dieser Band wie ein roter Faden durch die Labelgeschichte. Zudem war Überfall Records auch von Anfang an das Zuhause für meinen eigenen musikalischen Output. Aktuell hoffe ich, bald neues BRAUSEPÖTER-Material präsentieren zu können. Ebenfalls in Planung ist eine Retrospektive der Band FLUGS VONSTATTEN.
Was waren deine drei wichtigsten oder besten oder meistverkauften Veröffentlichungen?
„Wir kommen hier wech – Punk, Post-Punk und Hardcore in Ostwestfalen-Lippe 1979-1990“ ist die bislang arbeitsintensivste und dürfte auch die meistverkaufte Veröffentlichung sein. „Ein-Euro-Job“: Ein Elektropunk-Konzeptsampler zum kostenlosen Download zu den Themen Arbeitslosigkeit, Agenda 2010, Kapitalismus usw. Den Downloadzahlen nach müsste das die am weitesten verbreitete Veröffentlichung sein. KAT SPOTs „March Of The Dizzy Loonies“, eine ultimativ beste Veröffentlichung gibt zwar es nicht, aber dieses lieblich-schräge, fein gewebte Werk zum freien Download hätte noch mal eine Portion Aufmerksamkeit verdient.
Was fasziniert dich am Labelmachen?
Musik, die mich begeistert, mit anderen Menschen teilen können.
Deine Labelpolitik?
Das, was ich veröffentliche, mit den vorhandenen Mitteln so gut wie möglich umsetzen. Und niemanden übers Ohr hauen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Florian Feldmann