TVIVLER aus Dänemark haben 2022 auf Fyisk Format mit „Kilogram“ ihr zweites Album veröffentlicht, das in doppelter Hinsicht eine Herausforderung darstellt. Musikalisch ist es ein komplexes Werk, aber kein verkopftes, mit viel Raum für atmosphärische, fast schon jazzig anmutende Passagen mit einem sehr räumlichen Klang, und unmittelbar darauf wieder Geballer – Hardcore, aber mit vielen Windungen und Schattierungen. Und inhaltlich von einer enormen Intensität, die sich auch anhand der beiliegenden englischen Übersetzungen der dänischen Texte erschließt. Thomas Burø und Thomas Feltheim beantworteten meine Fragen – sehr ausführlich.
Wer gehört zu TVIVLER, wie ging alles los, was war davor?
Thomas F: TVIVLER entstanden etwa 2014, als sich die Band, in der unser Schlagzeuger Morten Clausen und ich damals waren, auflöste. Morten und ich hatten bei OBSTACLES einige Jahre lang komplexe Instrumentalmusik gemacht und hatten wieder Lust auf etwas, das mehr direkt nach vorne geht. Wir wollten zu der rohen und brutalen Energie von Punk und Hardcore zurückkehren. Ich weiß nicht wirklich warum, aber die Direktheit und Energie, die dieser Musik innewohnt, ist einfach etwas, das man anderswo im Leben nur schwer finden kann. Zumindest habe ich das nirgendwo entdeckt. Nach ein paar unkonzentrierten Proben und einigen schlecht klingenden Demos beschlossen wir, Thomas Burø als Sänger und Morten Nielsen als Bassist einzuladen. Wir dachten nicht wirklich, dass sie Zeit haben würden, da Morten mit seiner Band TOWN PORTAL sehr aktiv war und Thomas ziemlich weit weg wohnte. Aber zu unserer Überraschung fühlten sie sich beide wie wir und hatten das gleiche Bedürfnis nach etwas Rohem und Direktem. Kurz darauf und ohne groß darüber nachzudenken, nahmen wir die erste 7“ „Negativ Psykologi #1“ auf. Wir haben alle schon immer in Bands gespielt, Thomas B sang viele Jahre lang bei LACK, Morten C und ich waren bei CHILDREN OF FALL und danach bei OBSTACLES. Morten N ist immer noch bei TOWN PORTAL. Außerdem gibt es jede Menge kleinerer Bands und Projekte, an denen wir beteiligt waren.
Eure ersten drei EPs hatten alle den Titel „Negativ Psykologi“, und euer erstes Album namens „Ego“ kam 2020 auf eurem eigenen Label Negativ Psykologi Records heraus. Was hat es mit „Negativ Psykologi“ auf sich in einer Zeit, in der psychische Gesundheit ein großes Thema ist?
Thomas F: Erstens ist es eine Anspielung auf das Konzept der positiven Psychologie, des positiven Denkens, der Selbsthilfe und so weiter. Das Ganze zu hassen, ist ein bisschen zu leicht, und daher ist das vielleicht ein bisschen billige Kritik von unserer Seite, aber wir konnten der Versuchung nicht widerstehen. Die andere und etwas nachdenklichere Seite des Schlagworts „Negativ Psykologi“ betrifft die Idee des Negativen. Dabei geht es nicht darum, eine negative Einstellung zu haben, wie zu sagen „Du bist ein Idiot“, sondern um den Fokus auf das „nicht“. Wenn wir von negativer Psychologie sprechen, stellen wir uns ja offensichtlich gegen die Idee einer positiven Psychologie und ihren allgegenwärtigen Fokus auf das Tun, das Handeln, die Leistung. In Wirklichkeit handelt es sich um eine extrem neoliberale Ausrichtung im Bereich der psychischen Gesundheit und des öffentlichen Bewusstseins im Allgemeinen, die sich auf das Handeln, das Ergreifen des Augenblicks, die Bekämpfung von Angst, Verlust und so weiter konzentriert. Was bei dieser Denkweise vergessen wird, ist das, was man die Arbeit des Negativen nennt, die Konzentration auf das „nicht“ als Beginn von allem. Wir fangen an zu sprechen, weil wir keine Sprache haben, wir fangen an zu denken, wenn wir einen Verlust erleben und wenn unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden, wir erschaffen und stellen uns etwas vor, wenn wir keinen Zugang zu dem haben, was wir wollen, und nicht dann, wenn wir alles haben. Auf das Negative zu reagieren, ohne es eliminieren zu müssen, fördert die Kreativität und einzigartige persönliche Wege, mit Verlust, Frustration oder Traurigkeit umzugehen, was etwas ganz anderes ist als die Formeln und Ratschläge, die wir in der positiven Selbsthilfeliteratur finden. Das Beharren auf dem Negativen als transformative Kraft ist also sowohl ein kreativer Ansatz als auch eine subtile Form des Protests und der Ablehnung der neoliberalen Besessenheit von Aktion und Leistung. Ich glaube, dass ein Großteil unserer Arbeit mit TVIVLER aus diesem Ansatz erwächst. Unsere Musik und Texte werden oft als depressiv oder angstbesetzt beschrieben. Ich persönlich sehe das nicht so. Ich sehe sie eher als ein Produkt des Negativen, als eine Möglichkeit, aus Gefühlen des Verlusts und des „Nicht-Habens“ etwas Schönes zu schaffen. Für mich hat das nichts mit Depression zu tun, ganz im Gegenteil.
Euer neues Album „Kilogram“ ist auf Fysisk Format aus Oslo erschienen. Die veröffentlichen hauptsächlich norwegische Bands – warum seid ihr als Dänen eine Ausnahme?
Thomas F: Es war unser Freund und gelegentlicher Manager Casper Sharfe, der uns mit Fysisk Format zusammengebracht hat. Bei „Ego“ hatten wir Lust, es selbst auf unserem eigenen Label zu veröffentlichen, aber „Kilogram“ war etwas anders, das eine Zusammenarbeit erforderte. Fysisk Format schienen uns aufgrund ihrer Offenheit und ihres Desinteresses an engen Genrekonventionen die perfekte Wahl zu sein. In der Band sprechen wir oft über unsere Tendenz, uns immer zwischen den Genres zu platzieren. Das ist wirklich nicht beabsichtigt – es ist nicht so, dass wir sagen: Lasst uns eine schnelle Metal-Nummer mit einem seltsamen Free-Jazz-Saxophonsolo im Mittelteil machen. Es ist eher so, dass uns unsere eigenen Ideen schnell langweilen und wir das Songwriting oft in verschiedene Richtungen schieben und ziehen. Eigentlich mag ich Bands, die sich auf ein Genre festlegen und darin gut sind. Ich bewundere das handwerkliche Können dieser Bands, aber aus irgendeinem Grund ist diese Art zu arbeiten nichts für uns. Ich habe oft das Gefühl, dass wir uns vorgenommen haben, etwas Bestimmtes zu schreiben, aber am Ende immer etwas anderes herauskommt. Ich denke, unsere Musik spricht Leute an, die sich in dieser ambivalenten Spannung wiedererkennen.
Das Kilogramm ist die Basiseinheit der Masse. Und der Titel eures Albums. Eine Ode an die Schönheit des metrischen Systems?
Thomas B: Ich liebe diese Frage. Wir haben das Album während des Corona-Lockdowns geschrieben, zeitweise waren wir mit Masken im Proberaum, mit lebhaften Fantasien von Schutzanzügen und Gasmasken, und wie so viele Leute empfanden wir die Corona-Einschränkungen als eine heftige Erfahrung. Wir mussten alles absagen, verloren eine Menge Geld und so weiter. Keiner von uns hat viel gelitten, zumindest nicht im Vergleich zu dem, was andere ertragen mussten. Aber der Lockdown hat uns mit einer Art kultureller und sozialer Depression konfrontiert, die ansteckend ist. Und die Musik, die wir schrieben, spiegelt das bis zu einem gewissen Grad wider. Aber wir hatten schon vor dem Lockdown angefangen, über eine andere Art von Liedern nachzudenken, in einer dunkleren, langsameren, zermürbenderen Stimmung. Wir wollten etwas anderes ausdrücken. Und so wurde „Kilogram“ der Name sowohl für die Atmosphäre zum Zeitpunkt des Schreibens, ein Indikator für eine Ausdrucksform, als auch einfach ein Zeichen für all den Scheiß, der so „schwer“ auf uns lastet, so wie brutalistische Architektur ein Ausdruck für erdrückende Gedanken und Ideologien ist.
Warum dänische Texte, warum englische Übersetzungen im Booklet? Welche Rolle spielt es für euch, in eurer Muttersprache zu singen?
Thomas B: Ich habe früher bei anderen Bands Texte auf Englisch geschrieben und fand, dass ich das gut kann. Dann habe ich angefangen, auf Dänisch zu schreiben, und das war eine ganz andere Erfahrung, aus mehreren Gründen. Erstens ist die Beherrschung der Muttersprache viel umfassender. Du kennst Redewendungen, bestimmte Ausdrücke, poetische Bilder, Metaphern, Synekdochen, allgemeine Konzepte, Grammatik und Syntax viel besser als in einer Zweitsprache. Für viele Menschen, mich eingeschlossen, ist meine Muttersprache meine emotionale Sprache, das heißt die Sprache, die am stärksten mit meiner emotionalen Verfassung und meinen Gefühlserfahrungen übereinstimmt. Das macht das Schreiben in meiner Muttersprache für mich interessanter und lohnender, aber nicht unbedingt einfacher. Ich glaube sogar, dass das Schreiben schwieriger wird, und ich habe auch mein früheres Gefühl, beim Verfassen englischer Texte eigentlich „gut“ zu sein, überdacht. Meiner Erfahrung nach werden Texte so viel vielschichtiger, weil ich bei meiner Muttersprache weiß, welche Arten von Mehrdeutigkeiten und das, was der Sprachphilosoph Herbert Paul Grice Implikaturen nennt, am Werk sind. Und das nutze ich aktiv. Oft gehen solche Feinheiten in der Übersetzung verloren, weshalb Übersetzerinnen und Übersetzer meine tiefste Sympathie und Bewunderung haben. Nehmen wir nur zwei einfache Beispiele: das dänische Wort „omsorg“, das im Deutschen „umsorgen“ heißt. In beiden Sprachen bedeutet es, dass man sich um jemanden kümmert, wenn man weiß, dass er sterblich ist und sterben wird oder will, das heißt, dass man um ihn trauern kann. Das Wort „omsorg“ mit „kümmern“ zu übersetzen, enthält diese Konnotation nicht. Semantisch gesehen macht das einen großen Unterschied, der für die Konstruktion poetischer Bilder wichtig ist. Zweites Beispiel: Das Englische verwendet eine Subjekt-Verb-Objekt-Syntax. Im Dänischen verwenden wir das Wort „det“ – „es“ im Deutschen – oft als abstraktes Subjekt und nicht als konkretes Subjekt. Etwas abstrakt ausgedrückt bedeutet das, dass im Dänischen die Welt sozusagen von vielen abstrakten Wesenheiten bevölkert wird, die Dinge tun. Ich denke, das ist ein wesentlicher Unterschied zwischen Dänisch und Englisch, wobei letzteres viel prägnanter, präziser und eindeutiger ist als Dänisch. Deshalb schreibe ich auf Dänisch einfach gehaltvollere Texte und, wie ich hoffe, auch bessere Texte.
Gibt es gibt noch weitere Gründe?
Thomas B: Ja. Weil Dänisch meine emotionale Sprache ist, denke ich, dass das dazu führt, dass ich Texte schreibe, die gefühlsmäßig stärker aufgeladen sind. Es geht mir nicht um „emotionale Texte“, sondern um Texte, bei denen die emotionale Aufladung ein Teil davon ist, wie sie funktionieren und Sinn ergeben. Emotionen sind ein Mittel, um Erfahrungen einen Sinn zu geben, und genau das versuche ich: komplizierten, oft komplexen Erfahrungen einen Sinn zu geben. Die dänische Sprache hilft mir dabei auf eine viel bessere Art und Weise – und ich mache mir immer Sorgen, was in der Übersetzung verloren geht. Es war sehr interessant, die Übersetzungen der Texte für „Ego“ durchzusehen. Die englischen Texte hatten einen viel spirituelleren, sogar religiösen Tonfall als die dänischen Texte. Das ist spannend und faszinierend. Und zum Schluss noch etwas zur Politik der Sprache. Als Dozent lese und schreibe ich die ganze Zeit auf Englisch. Es ist die Lingua Franca der heutigen Wissenschaft, vor allem wegen der Kommerzialisierung der akademischen Zeitschriften. Ich muss zugeben, dass ich der Allgegenwärtigkeit des Englischen überdrüssig geworden bin, und ich bin auch des kulturellen Imports überdrüssig, insbesondere der amerikanischen Kulturprodukte und Semiotik. Um das klarzustellen: Ich bin weder anti-amerikanisch noch anti-englisch, und ich halte die Idee der kulturellen Authentizität für geradezu idiotisches und sinnloses Geschwätz. Ich weiß, dass sich Sprachen ständig weiterentwickeln und sich gegenseitig Ergänzungen und Lehnwörter geben. Das liegt in ihrer Natur und das ist auch gut so. Ich bin kein kultureller Nationalist oder jemand, der glaubt, dass Dänisch besser ist als Englisch. Ich bin einfach des Englischen als Sprache der Kunst und Kultur überdrüssig, und das Schreiben auf Dänisch ist letztendlich so viel lohnender und befriedigender.
Ihr habt für das Album einen umfangreichen Pressetext verfasst mit einer Menge interessanter Aussagen. Unter anderem ist da zu lesen: „Es gibt zu wenige Konservative in diesem Land. Niemand tut das, was er sagt. Wenn die Meinung übernimmt, hört das Denken auf. Es ist amüsant: Wenn du versuchst, ehrlich und persönlich zu sein, klingst du wie ein Klischee, und am Ende ist die Zeit reif für den Faschismus. Erfüllt dich das nicht mit Schrecken?“ Und: „Wir bringen kein Parteiprogramm oder eine Theorie mit. Wir sind alle mitschuldig. Wir sind mit der neuen nordischen Ohnmacht aufgewachsen und haben gelernt, neoliberal zu sprechen. Die Gesellschaft gibt es nicht, es gibt keine Alternative, die Geschichte ist zu Ende.“ Das hätte ich gerne etwas genauer erläutert.
Thomas B: Okay. Ich verstehe, dass das etwas verkürzt ist. Wir positionieren uns nicht als politische Band mit vorgefertigten Forderungen, die wir vertreten. Wir haben nichts gegen Politik oder Bands mit einer politischen Agenda. Aber wir sind keine solche Band. Das bedeutet nicht, dass wir keine Politik betreiben und es bedeutet auch nicht, dass wir keine Werte haben, von denen wir uns als Band leiten lassen. Wir versuchen, Methoden zu entwickeln, die mit unseren Werten übereinstimmen. So bitten wir zum Beispiel niemanden, ohne Honorar für uns zu arbeiten. Wir verlangen von Veranstaltungsorten und Veranstaltern ein Honorar, und es ist nur natürlich, dass wir diejenigen, mit denen wir zusammenarbeiten, für ihre Zeit, ihren Einsatz und ihre Talente bezahlen. Das mag langweilig und sehr geschäftsmäßig klingen. Aber wir sehen uns als Teil eines kreativen, kulturellen Ökosystems, ohne das wir nichts wären und nichts tun könnten. Und wir versuchen, auf jede sinnvolle Weise zu diesem System beizutragen. Jeder, der in diesem System arbeitet, jeder, der sich auf dieses System verlässt, braucht Ressourcen – sei es Geld, Aufmerksamkeit, Dinge, Ideen ... Wir glauben, dass es wichtig ist, die Ressourcen zirkulieren zu lassen und zu vernetzen, damit wir ein lebendiges kulturelles Biotop schaffen können. Wie beantworten diese Ideen dein Bedürfnis nach weiteren Erklärungen? Sieh es mal so: Faschismus und Neoliberalismus haben gemeinsam, dass beide Ideensysteme weder egalitär noch solidarisch sind. Es sind Systeme, die gewaltsame Unterschiede zwischen Menschen schaffen. Und weder Faschismus noch Neoliberalismus sind Systeme der Vergangenheit. Es gibt immer noch viele Möglichkeiten, wie der Faschismus sein hässliches Haupt erhebt, und der Neoliberalismus dient nach wie vor als ideologische Grundlage für die heutige liberale Demokratie und den Kapitalismus. Manchmal wünschen wir uns, dass die Menschen einfach aufstehen und zu ihren Ideen stehen, anstatt das eine zu sagen und etwas anderes zu tun. Es geht nicht so sehr um die alltägliche Heuchelei, Heuchelei ist trivial und wir alle sind auf die eine oder andere Weise Heuchler. Es geht vielmehr um Menschen, die sich in ihren Worten nachdrücklich zum Beispiel zur Idee der Rechtsstaatlichkeit oder der Gleichheit vor dem Gesetz bekennen, oder zu abstrakten Idealen wie „Anstand“ oder „Wahrhaftigkeit“ – Werte, von denen die meisten Konservativen behaupten werden, dass sie sie befolgen. Aber ihre Politik, ihr Handeln, entspricht nicht diesen Werten. Wenn wir uns die Werte ansehen, die der konservativen Politik zugrunde liegen, sind sie nicht mehr wirklich konservativ – sie sind neoliberal oder faschistisch. Wir interessieren uns also für Ideen und dafür, wie Menschen Ideen nutzen, um ihrem Handeln einen Sinn zu geben. Politische Ideen, ästhetische Ideen, praktische Ideen. Und es scheint, als ob viele Menschen bereit sind, sich auf Ideen zu stützen, die zu Ideologien gehören, die angesichts der Geschichte eigentlich schon längst überholt sein müssten. Aber nein. Das Gegenteil ist der Fall. Das ist entsetzlich!
Als Veganer interessiert mich der spezifisch dänische – Dänemark ist ein Big Player in der Schweinehaltung – Hintergrund zu diesem Satz: „Es gibt Menschen, die Tiere hassen. Die Nation ist immer auf Erde, Blut, Stahl und Fleisch aufgebaut worden.“
Thomas B: Ich lebe seit 26 Jahren als Veganer/Vegetarier in einem Land, das von Schweinen überschwemmt ist und dessen moderne kulinarische Tradition auf industrialisierten Fleischprodukten basiert. Das macht mich krank. Dieser Satz soll jedoch darauf hinweisen, dass Nationalstaaten prinzipiell auf einem enormen Maß an Gewalt, Leid und Tod aufgebaut sind. Nicht nur die Gewalt, die Tieren angetan wird, sondern auch anderen Lebewesen. Und das ist nicht nur eine historische Tatsache, die auf einen „imaginären Ursprung der Nation“ verweist, sondern eine fortlaufende Konstruktion des Nationalstaates, die Menschen und Nichtmenschen gleichermaßen verletzt. Mit anderen Worten: Gewalt, Leid und Tod durchdringen die Infrastruktur unserer Gesellschaften und Nationalstaaten. Nicht nur in faschistischen Staaten. Alle Staaten. Das ist, denke ich, der alltägliche Horror.
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